Ersatzquartier gefunden
VHS Hietzing wird heuer saniert
Abschied nehmen heißt es bald von der VHS Hietzing. Glücklicherweise nur für die Dauer des nötigen Umbaus.
WIEN/HIETZING. "Aus Erzählungen weiß ich noch, dass man früher bei starken Regenfällen Kübel im Haus aufstellen musste", so Robert Streibel, der heutige Direktor der VHS Hietzing. Als das Haus 1974 einstöckig mit Flachdach gebaut wurde, war dieses nämlich nicht ganz so dicht, wie es hätte sein sollen.
Aus der Not machte man damals eine Tugend und setzte kurzerhand einen zweiten Stock auf das Gebäude, das "dadurch durchaus gewonnen hat", wie Streibel findet. In der Tat: Durch den dadurch gewonnenen Platz präsentierte sich die Bildungsstätte weitläufig und großzügig. "Jedes Stockwerk hat quasi einen Marktplatz, von dem alles ausgeht. Er ist auch ein Ort der Begegnung und des Austausches, denn das Lernen findet ja nicht nur in Kursräumen statt."
Doch der Zahn der Zeit hat auch vor der VHS Hietzing nicht Halt gemacht und so ist es jetzt an der Zeit für eine Generalsanierung, die heuer im Sommer beginnt und rund zwei Jahre dauern wird.
Modern und zeitgemäß
Die Volkshochschule hat eine wesentliche Funktion in der Bildungslandschaft des Bezirks. "Es gibt so wenig Orte, wo sich die unterschiedlichsten Menschen treffen können, um zu lernen und voneinander zu lernen", findet der Direktor. Das sollen sie in Zukunft in zeitgemäßer Umgebung und mit modernster Technik machen können.
"Unser großes Glück ist, dass der ursprüngliche Charakter des Hauses erhalten bleibt. Nur der Platz wird optimaler genutzt." So werden die Foyers etwas verkleinert, dafür wird es in jedem Stockwerk ein Behinderten-WC geben. Eine zusätzliche Stiege wird – auch aus Brandschutzgründen – zukünftig den ersten und zweiten Stock verbinden.
"Wir brauchen auch eine neue Heizung und in Bezug auf die Energie konnte ich zwei meiner großen Wünsche umsetzen" – eine effiziente Wärmepumpe sowie eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach. Ein weiterer Wunsch des Direktors, "eine begrünte Fassade", ist noch ein frommer. "Aber ich gebe nicht auf."
Auch die Zukunft des ehemaligen Tankstellen-Areals an der Feldkellergasse ist für Streibel noch zu diskutieren. "Wir haben dort ja einen entzückenden Garten mit Gastronomie angelegt. Diesen würden wir gerne erhalten." Laut den Plänen soll dieser Platz allerdings verbaut werden. Unterstützung durch die Anrainer für diesen Wunsch wurde ihm bereits zugesagt.
Ein Ausweichquartier in U4-Nähe wurde bereits gefunden. "Ab Sommer 2022 ist die vorübergehende Volkshochschule in der ehemaligen Buwog am Hietzinger Kai 131 zu finden."
Bis der Umbau aber startet, nützt der Direktor die Räumlichkeiten noch für ein Herzensprojekt. "Unsere alten Kursräume wurden von jungen Künstlern gestaltet. Bis zu Beginn der Bauarbeiten können diese besichtigt werden."
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