Schulterschluss zwischen Wien und Niederösterreich für U4-Verlängerung nach Auhof
Ein überparteiliches Unterstützungskomitee setzt sich für die Verlängerung der U4 nach Auhof ein.
HIETZING/PENZING/PURKERSDORF. Die Hietzinger Bezirkschefin Silke Kobald und der Purkersdorfer Bürgermeister Karl Schlögl haben ein überparteiliches Komitee zur Verlängerung der U4 nach Auhof initiiert. Dafür haben sie sich den Abgeordneten zum Nationalrat Wolfgang Gerstl, Auhofcenter-Betreiber Peter Schaider und von der Wirtschaftskammer Wolfgang Ecker (Spartenobmann Purkersdorf) und Davor Sertic (Spartenobmann Transport und Verkehr WK Wien) ins Boot geholt. Eine zentrale Forderung: eine seriöse Machbarkeitsstudie für Wien und Niederösterreich. "Für die 5. Ausbaustufe der U-Bahn von 2018 bis 2023 laufen die Gespräche noch, daher müssen wir jetzt Druck machen", erklärt Gerstl.
Langjährige Forderung für den Westen Wiens
"Rund 40.000 Menschen pendeln täglich über die Westeinfahrt nach Wien. Hier braucht es dringend eine Entlastung", so Silke Kobald. Auch Karl Schlögl stimmt zu: "Ich bin seit 30 Jahren in der Politik, seitdem verfolgt mich das Thema der U4-Verlängerung nach Purkersdorf". Eine neue Park & Ride-Anlage für Purkersdorf in den nächste drei bis vier Jahren sei bereits fix.
Die Politiker sehen auch wirtschaftliche Chancen durch eine längere U4. "Wir sind dabei und warten auf Zahlen, Daten und Fakten", bringt es Wolfgang Ecker auf den Punkt. Auch Sertic von der Wirtschaftskammer Wien sieht Chancen durch eine optimale des Personenverkehrs.
Klares Nein von der Stadt
"Für die Stadt Wien schließe ich den Bau einer U4 nach Purkersdorf definitv aus", so Ferdinand Pay aus dem zuständigen Büro Brauner. Die U-Bahn ist ein hochverdichtetes Massentransportmittel für die Großstadt. Eine Verlängerung war im Gegensatz zu U-Bahn-Verlängerungen wie der U3 nach Kaiserebersdorf oder der U6 nach Stammersdorf nie Teil der Masterpläne Verkehr 2003 oder 2014 der Stadt Wien. Daher ist sie auch ganz bestimmt nicht Teil der Verhandlungen für eine 5. Ausbaustufe mit dem BMVIT.
"Das Verkehrsmittel zur Anbindung des Großraum Wien an die Stadt ist und bleibt die S-Bahn, wo wir gerade ebenfalls in intensiven Gesprächen mit dem BMVIT für ein S-Bahn-Paket stehen", so Pay. "Konkret verhandelt dabei etwa die Ertüchtigung der so genannten Verbindungsbahn." Darüber hinaus sei die Stadt in Gesprächen über weitere Verbesserungen, auch der Intervalle. "Wichtig ist mir in dem Zusammenhang aber festzuhalten, dass Intervallverbesserungen nur auf unserer Seite der Stadtgrenze wenig Sinn machen, sondern nur gemeinsam mit den Partnern aus NÖ gemacht werden können."
Attraktivere S-Bahn
"Bei der U-Bahn Verlängerung handelt es sich in jedem Fall um eine langfristige Maßnahme, die nur unter Mitwirkung aller nötigen Financiers – allen voran dem Bund - erfolgen kann", so das Büro von des niederösterreichischen Verkehrslandesrats Wilfing. "Besonders im Hinblick auf das Bevölkerungswachstum im Großraum Wien, muss jedoch eine mögliche U-Bahn-Verlängerung in der Planung der öffentlichen Mobilitätsströme miteinbezogen werden." Kurz- und mittelfristig sei für Niederösterreich jedoch eine Attraktivierung der S-Bahnstrecken und eine damit einhergehende Taktverdichtung auf den relevanten Strecken im Stadtumlandverkehr prioritär. Hier setzt das Land Niederösterreich mit Dezember 2015 eine ganz wesentliche Attraktivierung des Angebots auf der „alten“ Westbahnstrecke um – inklusive einem leicht merkbaren und integrierten Taktsystem.
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