UVP liegt vor
Umbaupläne für die Verbindungsbahn in Hietzing genehmigt

- Der Schrankenübergang Jagdschlossgasse würde - zumindest für Autos - wegfallen.
- Foto: Kautzky
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Das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung des Umbaus der Verbindungsbahn ist da: Vier Eisenbahnkreuzungen sollen von den ÖBB aufgelassen, eine Eisenbahnbrücke soll errichtet werden. Und es kommt die Unterführung von der Versorgungsheimstraße in die Waldvogelstraße.
WIEN/HIETZING. "Im ersten Quartal" wurde das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) des geplanten Mega-Bauprojekts "Attraktivierung der Verbindungsbahn" erwartet, nun ist es soweit: Das Mobilitätsministerium genehmigte die Umbaupläne der ÖBB weitestgehend.
Das sind die wichtigsten Vorhaben:
- Neubau einer Unterführung von Versorgungsheimstraße bis Waldvogelstraße
- Auflassung der Eisenbahnkreuzung Veitingergasse
- Auflassung der Eisenbahnkreuzung Jagdschloßgasse
- Auflassung der Eisenbahnkreuzung Versorgungsheimstraße
- Auflassung der Eisenbahnkreuzung Speisinger Straße
- Neubau einer Eisenbahnbrücke über die Auhofstraße und Auflassung der Eisenbahnkreuzung
- Neubau einer Eisenbahnbrücke über die Hietzinger Hauptstraße und Auflassung der Eisenbahnkreuzung
- Neubau einer Eisenbahnbrücke über die Beckgasse
- Eine Beschränkung des Güterverkehrs ist nicht vorgesehen

- Die Bürgerinitiativen riefen zum Protest auf.
- Foto: Schönauer
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Im 13. Bezirk zeigt man sich schockiert: „Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt!“ kommentiert Hietzinger Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) den UVP-Bescheid. „Aus den heute veröffentlichten Unterlagen geht leider klar hervor, dass auf der neuen Verbindungsbahnstrecke nach Fertigstellung 15 Prozent des gesamten Güterzugverkehrs aus dem Lainzer Tunnel in Hochlage durch Hietzing donnern werden."
134 Einsprüche, drei Bürgerinitiativen
In Hietzing haben sich insgesamt drei Bürgerinitiativen gegen die "Attraktivierung der Verbindungsbahn" formiert – die BezirksZeitung berichtete. Die bekämpfen nicht nur die Sperre der vier Eisenbahnkreuzungen, sondern auch die geplante Hochlage.

- So soll der Bahnsteig in Speising nach der Verlegung der Station aussehen.
- Foto: OEBB
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"Die Einwendungen der Bürgerinitiativen und von 134 Anrainerinnen und Anrainern gegen die dauerhafte Auflassung der Eisenbahnkreuzungen Veitingergasse und Jagdschloßgasse sowie gegen den Ausbau in Hochlage wurden abgeschmettert", stellt Kobald fest.
"In den Gutachten wurde festgehalten, dass ca. zehn Prozent des Güterverkehrs Gefahrengut wie giftige Chemikalien oder leicht entflammbare Stoffe beinhalten", so die Bezirksvorsteherin. Es sei nicht auszudenken, was hier für ein Gefahrenpotential durch eine Strecke in Hochlage mitten im Hietzinger Wohngebiet geschaffen werde.
Die Unterführung kommt
Die geplante zweispurige Unterführung im Bereich Versorgungsheimstraße/Waldvogelstraße soll laut UVP nun tatsächlich gebaut werden - dagegen hatten sich Bezirk, Anrainer und Bürgerinitiativen besonders stark ausgesprochen, auch mittels Einsprüchen. Diese wurden von den ÖBB jedoch als "unverhältnismäßig" abgelehnt.

- Bäume, die beim Bau von Hochlage und Unterführung gefällt werden müssten, sind entlang der Verbindungsbahn rot markiert.
- Foto: Kautzky
- hochgeladen von Mathias Kautzky
„Geradezu grotesk mutet in diesem Zusammenhang die Begründung an: ‚Dadurch verändert sich die Erreichbarkeit im KFZ-Verkehr, wobei regionale Schleichwege unterbunden werden sollen und Verlagerungen ins Wiental und auf die Hietzinger Hauptstraße stattfinden werden", ärgert sich die Hietzinger Bezirksvorsteherin. "Auch im Bereich Waldvogelstraße – Jagdschloßgasse wird sich durch das geplante Bauvorhaben die Verkehrsbelastung erhöhen."
Wie geht es nun weiter?
„Die Unterlagen und Stellungnahmen gilt es nun rasch durchzugehen. Auch für den Gestaltungswettbewerb, der seitens der ÖBB und der Stadt Wien dem Bezirk zugesagt wurde, ergeben sich vor allem in Hinblick auf die Begrünungsmaßnahmen klare Vorgaben", so Kobald.
Neben drei Bürgerinitiativen, die durch Unterstützungserklärungen Parteienstellung im UVP-Verfahren erlangen konnten, war auch die Umweltorganisation „Alliance for Nature“ vertreten. 134 Stellungnahmen von Anrainerinnen und Anrainern sind beim BMK (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) eingelangt. „Die überwältigende Zahl von Einsprüchen zeigt klar, dass hier völlig an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeigeplant wurde“, so Kobald.
Die Bürgerinitiativen treffen sich zur Planung des weiteren Vorgehens am Mittwoch, 30. März, ab 18.30 Uhr im Gasthaus Waldtzeile in der Speisinger Straße 2.
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