Sport in Hietzing
Eine neue Schischule auf der Dollwiese?
25 Jahre lang gab's eine Schischule in Penzing. Jetzt hat sich's dort ausgewedelt – wird nach Hietzing übersiedelt?
WIEN/HIETZING. Um Kindern den österreichischen Nationalsport beizubringen, betreiben Gerald Eder und Illy Bernhart seit 1997 jeden Winter eine Schischule auf der Penzinger Hohe-Wand-Wiese.
Das Gelände, das seit 1957 der Stadt gehört, wird seit 2016 um drei Cent pro Quadratmeter an den Mountainbikeverein Trailcenter verpachtet. Einen Teil des Geländes mietet die Schischule während der Saison wiederum von den Mountainbikevereinsobleuten. Eder entrichtete monatlich 1.200 Euro Miete, "allerdings nicht an den Verein, der das Grundstück pachtet, sondern an die gewinnorientierte Phat MTB & More GmbH", stellt Eder klar.
Einer der Gesellschafter der GmbH ist Thomas Waldner – er leitete einst etwa das Donauinselfest, das jährlich von der SPÖ veranstaltet wird. Waldner ist auch einer der vier Gründer des Trailcenters auf der Hohe-Wand-Wiese. "Anfangs war unsere Zusammenarbeit ganz gut. Nach und nach wurden die Bedingungen allerdings immer schlechter – man hat uns quasi von der Wiese verdrängt", erklärt Eder.
Steine auf der Schipiste
So wurden ihm im wahrsten Sinn des Wortes Steine in den Weg gelegt. "Felsblöcke lagen auf einmal auf der Schipiste, wodurch wir unsere Fläche verkleinern mussten. Auch die Saison hat man uns gekürzt: Mitte Dezember haben wir begonnen, Ende Februar mussten wir schon wieder abgebaut haben." Auch der Pausenraum, den die Kinder anfangs zum Aufwärmen nutzen konnten, wurde gestrichen. "18.000 Euro kostet der Auf- und Abbau, das rentiert sich für so kurze Zeit nicht", fügt Eder hinzu. Trailcenter-Gesellschafter Waldner konnte für eine Stellungnahme nicht erreicht werden.
Der Mietvertrag der Schischule wurde heuer nicht mehr verlängert, Hilferufe an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sowie an das Sportamt – MA 51 haben nichts gebracht. "Wir haben heuer viele Anfragen von Familien, Kindergärten und Schulen", merkt Eder an, der nun auf der Suche nach einem neuen Standort ist. Eine Möglichkeit wäre die Dollwiese in Ober St. Veit, auf der es bereits einen Zauberteppich-Schilift gibt – die Wiese wurde auch schon in der Vergangenheit für Schikurse genutzt.
Eder hat sich bereits an Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP) gewandt. „Vor längerer Zeit ist Herr Eder mit diesem Vorschlag an uns herangetreten. Einer Nutzung der Dollwiese stehen wir offen gegenüber", so Kobald. Nachsatz: "Nahe dem Gasthaus Lindwurm sind nicht viele Stellplätze vorhanden, weshalb die Anfahrt mit Öffis erfolgen sollte."
Eder hofft nun auf Unterstützung von Politik und Magistrat. "Aber auch Wienerinnen und Wiener können uns unterstützen, wenn sie einerseits die Politiker darauf aufmerksam machen, dass es in Wien bald keine Schischule mehr geben könnte, und sich mit Standort-Ideen an uns wenden."
Die BezirksZeitung wird berichten, wie es mit der Schischule weitergeht.
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