Kommen Kickls Pferde? Maria-Theresien-Kaserne als möglicher Standort im Gespräch
Polizeipferde: Drei Giraffen bekommen vielleicht bald besondere Nachbarn. Die Hietzinger SPÖ spottet.
HIETZING. "Wenn Herbert Kickl Pferde so gern hat, soll er Reitstunden nehmen", ließ der stellvertretende Bezirksvorsteher Matthias Friedrich (SPÖ) angesichts der Meldung, dass die vom Innenminister gewünschten Polizeipferde zum Teil in der Maria-Theresien-Kaserne in Hietzing ihr neues Zuhause finden sollen, wissen. Friedrich sieht nicht ein, warum der Steuerzahler für die Unterbringung der Polizeipferde aufkommen soll. Und außerdem: "Einen Unsinn wie die Polizeipferde brauchen wir in Hietzing sicher nicht."
Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) ist zurzeit auf der Suche nach geeigneten Tieren. Schwarz oder braun und kastriert sollen sie sein. Außerdem sucht man ein Zuhause für die Pferde. "Wir prüfen derzeit mehrere mögliche Standorte. Einer davon ist die Maria-Theresien-Kaserne. Es ist noch keine Entscheidung gefallen", ließ Christoph Pölzl, Sprecher von Herbert Kickl, jedoch wissen. Dass die berittene Polizei noch heuer am Standort in der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt starten soll, sei hingegen bereits fixiert.
Die neue Spezialeinheit
In der Hietzinger Kaserne wäre offenbar Platz für die neue Spezialeinheit der Polizei – neben den Giraffen. Drei Tiere aus dem Tiergarten Schönbrunn verbringen in den Stallungen der Kaserne ihre wohlverdiente Pension. Der Bezirksparteivorsitzende der Hietzinger SPÖ, Gerhard Schmid, sieht indes Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) gefordert: "Wir brauchen hier klare Worte von der Bezirksvorsteherin. Sie soll diesen Unsinn verhindern. Pferde sind keine adäquate Antwort auf die Sicherheitsfragen des 21. Jahrhunderts, ganz abgesehen von Fragen des Tierschutzes. Besser wäre die Anschaffung angemessener Ausstattung für die Wiener Polizei", so Schmid, der auf die Polizeiinspektion am Lainzer Platz verweist. "Ein gut ausgerüsteter Polizist bringt mehr als ein Pferd", so Schmid.
Die Bezirkschefin zeigt sich davon unbeeindruckt: "Den Bezirkspolitikern sollte bekannt sein, dass diese Thematik in keiner Weise in der Kompetenz des Bezirks liegt. Ich gehe davon aus, dass die verantwortlichen Expertinnen und Experten des Innenministeriums eine geeignete Lösung finden werden", so Kobald.
Der Start der Reiterstaffel - inklusive Ausrüstung und Kosten der Pferde - wird zunächst 380.000 Euro kosten. Der laufende Betrieb soll pro Jahr rund 110.000 Euro ausmachen. 12 Pferde werden vorerst gesucht.
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