STEIG EIN IN ÖFFIS
Alternative zum zweiten Gleis
Überfüllte Züge und Verspätungen belasten die Pendler. Noch für heuer planen ÖBB Verbesserungen.
BEZIRK (jm). „Wenn ich mit dem Zug von Wien herausfahre, gibt es meistens bis Stockerau keinen Sitzplatz, ich muss dicht gedrängt im Gang stehen“, berichtet eine Pendlerin. Die belastende Situation zahlreicher Pendler versteht Landtagsabgeordneter Richard Hogl und setzt sich für Verbesserungen im öffentlichen Verkehr ein. „Es gab Anfang April ein parteiübergreifendes Gespräch mit den ÖBB. Die kennen das Problem und sind dabei, Verbesserungen beim Wagenmaterial und in der Logistik umzusetzen“, so Hogl. Teilweise werden schon neue Garnituren eingesetzt.
Zweites Gleis: Engstellen
Der Ruf nach dem zweigleisigen Ausbau der Nordwestbahn wird immer lauter, denn damit wäre, so ist vielfach zu hören, das Problem der überfüllten Züge und Verspätungen zu lösen. Hogl dazu: „Die geschätzten Kosten sind unrealistisch hoch und die Finanzierung, vor allem aber das Problem der Engstellen wie in Breitenwaida ist nach wie vor nicht gelöst.“ Es sind jedoch punktuelle Verbesserungen, wie mehr Kreuzungsbahnhöfe oder Ausweichstellen geplant, die auch mittelfristig umzusetzen sind. Der Planungsbeginn für Verbesserungen wurde auf 2019 vorgezogen. „Da müssen alle dran bleiben“, appelliert Hogl an die Beteiligten und verwehrt sich gegen „profilierungssüchtige Jungpolitiker oder Möchtegernpolitiker, welche das Schicksal der leidgeplagten Pendler als Spielball missbrauchen.“
Spürbare Verbesserungen
„Dass seit Mai nun auch an Wochenenden die Züge im Stundentakt verkehren, finde ich sehr erfreulich“, weiß der Retzer Gemeinderat und Bahnfahrer Martin Pichelhofer zu berichten. Auch den Spätzug, mit dem man an Sonn- und Feiertagen noch um 21:17 Uhr von Retz Richtung Wien fahren kann, schätzt er. „Allerdings würde ich mir diese Züge auch für die Werktage wünschen“, so Pichelhofer.
Busse wenig bedarfsorientiert
Mit Bus/Bahn vom Nationalparkhaus in die Bezirkshauptstadt zu gelangen, ist nur beschränkt möglich. Mit den Schülerbussen hat man zwar eine gute Verbindung, doch diese fahren nicht das Nationalparkhaus an. „Von hier fährt an Werktagen erst um 12:36 Uhr ein Bus Richtung Retz“, teilte uns Sekretärin Martha Schober mit. „Man hat einen guten Bahnanschluss nach Hollabrunn und kann die Strecke in insgesamt 70 Minuten schaffen.“ Wenn Tagesgäste Richtung Wien zurückfahren wollen, sind die Verbindungen leider wenig bedarfsorientiert. „An Werktagen fährt der letzte Bus um 14:48 Uhr vom Nationalparkhaus ab, nur am Wochenende gibt es noch einen Bus um 18:50 Uhr Richtung Retz“, so Schober.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.