EVN Hollabrunn
Bitte warten: Photovoltaik-Einspeisung am Limit

Herbert Steinhauser Leiter vom Service Center Hollabrunn der Netz NÖ. | Foto: Alexandra Goll
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Ein eiskalter Jännertag benötigt in Niederösterreich eine maximale Leistung von 1.550 Megawatt. Das Ziel bis 2030 liegt bei 6.000 MW im Leistungsnetz. Das erfordert neue Umspannwerke und Trafostationen auch in Hollabrunn.

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BEZIRK HOLLABRUNN. Aufgrund steigender Photovoltaikanlagen, E-Mobilität, Wärmepumpen und den Abtransport von überschüssigem Strom von Wind und Sonne wird eine Aufrüstung des Netzes unabdingbar.

Bei der Installation werden vom Installateur am Gerät die länderspezifischen und vertraglichen Parameter, welche durch einen Passwortschutz geschützt sind, nach Vorgabe individuell eingestellt | Foto: Alexandra Goll
  • Bei der Installation werden vom Installateur am Gerät die länderspezifischen und vertraglichen Parameter, welche durch einen Passwortschutz geschützt sind, nach Vorgabe individuell eingestellt
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PV-Anlagen Boom

Im Bereich der Photovoltaikanlagen gab es in den letzten Jahren jeweils eine Verdreifachung an Anschlüssen. Von 2022 auf 2023 eine Verdoppelung. In Hollabrunn wurden im letzten Jahr 3.000 Anlagen angeschlossen. Leistung aus PV-Anlagen brachten bis zum 30.10.23 in NÖ 1.183 Megawatt (kurz MW) und aus Wind 1.847 MW. Der Verbrauch an einem Sonntag Nachmittag beträgt etwa 700 bis 900 MW.

"Das Ziel soll bis 2030 auf 6.000 MW in Niederösterreich ausgebaut werden. Diese Leistung brauchen wir derzeit nicht und der Überschuss geht meist nach Wien",

erklärte Herbert Steinhauser vom Service Center der NÖ Netz in Hollabrunn.
Dieses vorgeschlagene Ziel erfordert allerdings einen Netzausbau, der jetzt erst startet. Wie EVN Sprecher Stefan Zach erklärte, durfte bis 2021 die EVN nicht vorausschauend investieren sondern nur nach Plänen:

"Durch den flächigen PV-Boom ist das Netz für 1.500 MW ausgelegt. Dieser Ausbau wird der Allgemeinheit viel Geld kosten, bedenkt man, dass ein Umspannwerk etwa 15 Millionen Euro kostet."

Bei der Installation werden vom Installateur am Gerät die länderspezifischen und vertraglichen Parameter, welche durch einen Passwortschutz geschützt sind, nach Vorgabe individuell eingestellt | Foto: Alexandra Goll
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Neues Umspannwerk in Hollabrunn

Derzeit gibt es in NÖ 92 Umspannwerke. Neben 40 neuen Umspannwerken wird auch in Hollabrunn eines errichtet. Das Grundstück dafür gibt es nach einer etwa dreieinhalbjährigen Suche mittlerweile und befindet sich neben der Straße Richtung Oberfellabrunn. "Der Bau von Umspannwerken und großer Leitungsmasten dauern in der Regel sieben bis acht Jahre und wird bis 2030 eine große Herausforderung", vermutet Steinhauser, der auf unsere Frage, ob es schon konkrete Baupläne gibt, leider verneinen musste. Er erklärte auch die Leistung eines Umspannwerkes:

"Sie können bei einem Umspannwerk von einer Leistungsgröße von 30 bis 150 MW ausgehen. Allerdings ist unbedingt zu berücksichtigen welche freie Kapazitäten die Leitungen haben, in die das Umspannwerk eingebunden ist (20kV und 110 kV Leitungen)."

Alle 1.000 Meter eine Trafostation

Auch Trafostationen werden ausgebaut. Jährlich werden 700 neue errichtet und haben einen Versorgungsradius von rund 350 Meter mit einer Leistung von rund 800 bis 1000 KW (Kilowatt). "In manchen Ortsnetzen kann die Leistung an eingespeistem Strom an die Grenzen kommen wobei nicht das gesamte Potential verwendbar ist. Eine Leitungsüberlastung kann mit einer dynamischen Leistungsregelung vermieten werden", erklärte Herbert Steinhauser. Der Ratschlag der Netz NÖ wäre auf jeden Fall einen Speicher, um die Eigenleistung damit optimieren zu können.

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Keine Sorge für private Kleinanlagen

Private Haushalte bis vier KW-Anlagen brauchen sich derzeit noch keine Sorgen machen, aber für Großanlagen, die derzeit noch keinen Einspeisevertrag haben, heißt es "warten auf das neue Umspannwerk". Dazu zählen auch die sechs Projekte für Photovoltaik auf Freiflächen, über die das Volk in der Großgemeinde Hollabrunn am 25. Februar abstimmen wird. Wie Steinhauser von der EVN verrät, haben nicht alle den erforderlichen Einspeise-Vertrag.

Zuständigkeitsbereich EVN Hollabrunn

Die EVN in Hollabrunn ist zuständig für 27 Gemeinden und erstreckt sich über rund 1100 Quadratkilometer. Die 35 Mitarbeiter und vier Lehrlinge verfügen meist über Mehrfachausbildung für Strom, Gas und Wasser.

Zahlen, Daten, Fakten

Betreuung von 69.000 Kunden - Strom, Gas, Wasser, Wärme

  • 20 kV: 436 km Kabelleitung
  • 20 kV: 263 km Freileitungen
  • 0,4 kV: 1632 km Kabelleitung
  • 0,4 kV: 215 km Freileitungen
  • 601 Trafostationen
  • Niederdruck Gasleitung: 346 km
  • Mitteldruck Gasleitung: 240 km
  • Wasserleitungen: 200 km
  • Fernwärme: 21 km
  • jährliche Gesamtinvestitionen: über € 10 Mio.

NÖ ist führend im Bundesländervergleich bei installierten PV- und Wind-Leistung

  • PV-Leistung NÖ bis 30.10.2023: 1.183 MW (ca. 87.500 Anlagen, 25 % der PV-Leistung Österreichs, PV Landesziel für 2030 ist zu 50 % erreicht)
  • Wind-Leitung NÖ bis 30.10.2023: 1.847 MW (entspricht 55 % d. in Ö. installierten Windkraftanlagen)

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