Gemeindeserie Teil 7: Natur, Umwelt, Ökologie
Der Bezirk Hollabrunn setzt auf Klimapioniere
Wir leben in Zeiten des „Klimanotstands“, wie ihn etwa das EU-Parlament vor Kurzem beschlossen hat.
BEZIRK HOLLABRUNN (ag). Umso wichtiger ist es, dass wir vor unserer Haustür Akzente setzen, um mit Rohstoffen sparsamer umzugehen, auf erneuerbare Energien zu setzen und unser Land klimaneutraler zu machen. Viele Gemeinden gehen hier beherzt voraus. Wir haben uns drei Klima-Pioniere im Bezirk genauer angesehen.
Sonne statt Feuer
Die Marktgemeinde Hadres setzte mit Hilfe der Feuerwehr und dem Fußballclub Obritz zwei PV-Projekte um. Unter dem Motto "Sonne statt Feuer" finanzierten die Kameraden und die Fußball-Begeisterten zwei PV-Anlagen auf dem Dach der neu errichteten Feuerwehr mit einer jährlichen Sonnenstromerzeugung von 10.000 Kilowatt.
Photovoltaik am Kindergarten
2019 wurde in der e5-Gemeinde Hollabrunn ein neuer Kindergarten in Betrieb genommen, der rund 140 Kindern Platz bietet. Errichtet wurde er in Niedrig-Energie- Bauweise und zusammen mit der Wärmepumpen-Heizung und einer 50 kWp -Photovoltaik Anlage wird übers Jahr mehr Energie erzeugt als verbraucht. Seit fünf Jahren wird der Stadtsaal mit einer 30 kW-Anlage versorgt. Die Kläranlage verfügt über 50 kW, die Stadtwerke über 3,5 kW und künftig weitere 80 kW und insgesamt befinden sich am Dach des neuen Kindergartens in Hollabrunn Module mit 50 kW. Insgesamt 105 kW wurden in Form eines Bürgerbeteiligungsprojektes finanziert.
Große Nachfrage
"Mit einer derartigen großen Nachfrage haben wir nicht gerechnet. In ein kleines Netz mit gemeindeeigenem Trafo wird der produzierte Strom gespeist und von Sporthalle, Stadtsaal, Stadion, Kindergarten und Feuerwehr nahezu zu 100 Prozent selbst verbraucht. So haben wir eine sehr kurze Amortisationszeit", freut sich Keck.
Erste Passivhaus-Kindergarten
2003 wurde in der Gemeinde Ziersdorf der erste Passivhaus Kindergarten Österreichs fertig gestellt. Vorgabe war es einen viergruppigen Kindergarten in Passivhaus-Technik unter Verwendung von lokal verfügbaren Baustoffen unter der Einhaltung eines streng limitierten Kostenrahmens zu errichten. Das Objekt wurde in Holzriegelbauweise mit Strohdämmung und Lehmputz, einer Dachdeckung aus Recycling-Aluminium, Pelletsofen, Solarkollektoren, Erdwärmetauscher, hochwertiger Dämmungen in den Zwischenwänden sowie ein modulares Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung errichtet. "Damals setzte Architekt Kießling damit einen Meilenstein. Die Bauweise hat sich auf jeden Fall sehr bewährt. Damals kamen zahlreiche Architektengruppen aus der ganzen Welt, um dieses Objekt zu besichtigen", ist Bürgermeister Hermann Fischer ebenso von der Bauweise überzeugt.
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