Reitstall Wenzl
Der Wiederaufbau wird lange dauern und teuer werden

- Martina Wenzl zeigt die Höhe des Wassers in der Reithalle.
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Das Reitzentrum von Martina Wenzl in Hollabrunn wurde innerhalb von drei Tagen gleich zweimal von einem verheerenden Hochwasser getroffen und schwer beschädigt. 22 Pferde mussten in einer nächtlichen Aktion evakuiert werden. Ein Wiederaufbau ist nur mit finanzieller Unterstützung möglich.

- Die komplette Reithalle stand unter Wasser.
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HOLLABRUNN. Die Betreiberin beschreibt die Situation als noch nie dagewesene Katastrophe, bei der das Wasser von den Reitplätzen immer weiter anstieg und schließlich in die Stallungen eindrang. In einer dramatischen Nacht mussten 22 von 37 Pferden evakuiert und in umliegende Ställe gebracht werden.

- Pferde wurden evakuiert.
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Pferde im Wasser werden panisch
"Es waren etwa 50 Leute da. Ich danke den vielen Helfern und der Feuerwehr, die mit Ruhe und gut koordiniert die Evakuierung der aufgeregten Pferde durchgeführt haben",
berichtet Martina Wenzl im persönlichen Gespräch. Die Evakuierung war dringend notwendig, da die Pferde in solchen Situationen nervös und im schlimmsten Fall panisch werden können, was ein erhebliches Risiko für ihre Gesundheit darstellt.

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Existenzen hängen dran
Zu Wenzls Entsetzen kam es am Sonntag erneut zu einer Überflutung.
„Wir hatten gerade alle Pferde in ihre Ställe zurückgebracht, als wieder Regen einsetzte. Wir reagierten sofort und errichteten einen Wall aus Sandsäcken“,
schildert sie die Ereignisse, die sie noch immer unter Schock stehen lassen. Das gesamte Ausmaß der Schäden ist noch unklar, aber die finanziellen Folgen sind bereits jetzt enorm.

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Aufräumarbeiten begannen sofort
Dankbar zeigt sich Wenzl für die Unterstützung durch die Stadtgemeinde Hollabrunn, die am Montagmorgen Bagger, Lkws und Arbeiter schickte, um den Schlamm zu beseitigen. Doch die Schäden sind immens: Die Koppeln müssen komplett umgeackert werden, die Holzeinfriedungen unter den Zäunen sind vermutlich zerstört, ebenso der neu errichtete Elektrozaun und die Bänder. Um allein die drei Reitplätze wieder instand zu setzen, schätzt Wenzl die Kosten auf einen sechsstelligen Betrag.
„Ich bin zu jung dafür, den Hut drauf zu hauen und habe in den letzten zwei Jahren viel investiert, aber weitere Investitionen schaffe ich nicht alleine. Ich hoffe sehr auf Unterstützung und die Versicherung, denn davon hängt meine Existenz, die Arbeitsplätze hier und viele Familien ab, die ihre Pferde bei uns stehen haben“,
erklärt sie.

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Pferde müssen bewegt werden
Eine schnelle Wiederherstellung der Reitplätze wäre extrem wichtig, denn die Pferde, darunter auch Turnierpferde, benötigen regelmäßige Bewegung, die jetzt nicht erfolgen kann. Das erfordert aber viel Geld.
"Das ist so, wenn ein Spitzensportler statt dem Training nur im Haus auf und ab geht",
versucht Wenzl die Situation zu erklären. Der Schulbetrieb, eine wichtige Einnahmequelle, ist ebenso bis auf Weiteres eingestellt.
Die Reitplätze müssen komplett vom Schlamm befreit und neu aufbereitet werden, um den für Pferde wichtigen Sand aufzutragen, der ihre Gelenke, Sehnen und Bänder schützt. Auch im Keller des Reitzentrums wartet eine Menge Arbeit: Maschinen, Geräte, Elektrik und Heizung wurden dort ebenfalls stark beschädigt.
„Ich hoffe wirklich auf finanzielle Unterstützung von außen, denn ich weiß jetzt noch gar nicht, was noch alles auf uns zukommt“,
sagt Wenzl verzweifelt.
Die dramatischen Ereignisse zeigen, wie stark die Existenz von Martina Wenzl und ihrer Reitanlage durch die wiederholten Hochwasserereignisse bedroht ist. Ohne schnelle und umfassende Hilfe wird es für sie äußerst schwierig, den Betrieb wiederherzustellen und die vielen betroffenen Pferdebesitzer und Mitarbeiter zu unterstützen.

- Das Ausmaß wird von oben noch mehr sichtbar.
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