Kellereinstürze in Watzelsdorf
Ein Sanierungskonzept wird erarbeitet

- Wenn Kellerröhren einstürzen gibt oft auch die Straße nach.
- Foto: Herbert Schleich
- hochgeladen von Alexandra Goll
Die B45 Pulkauerstraße in Watzelsdorf (Gemeinde Zellerndorf) kommt nach den Kellerröhreneinstürzen nicht zur Ruhe.
WATZELSDORF. Am 15.4.2024 wurde ein Lokalaugenschein auf einem Abschnitt der B45 in Watzelsdorf durchgeführt. Anwesend waren Sachverständige für Geologie, Keller und Gebäude, Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Hollabrunn, der Marktgemeinde Zellerndorf und der Straßenverwaltung sowie einige Kellerbesitzer.

- Viele Kellerröhren wurden abgemauert.
- Foto: Herbert Schleich
- hochgeladen von Alexandra Goll
Neue Erkenntnisse
Es konnten dabei völlig neue Erkenntnisse gewonnen werden: Der gesamte Hang, in dem sich zahlreiche Kellerröhren befinden und auf dem auch die Pulkauerstraße liegt, bewegt sich sehr langsam, aber kontinuierlich in Richtung Pulkau. Diese Verformungen in Verbindung mit Hangwasser in Richtung der Pulkau setzen der alternden und oft maroden Kellersubstanz dermaßen zu, dass es mittlerweile zu problematischen Verformungen und Rissen in den Kellergewölben gekommen ist.

- Zwischen Watzelsdorf und Pernersdorf rollte der Lkw-Schwerverkehr durch.
- Foto: Herbert Schleich
- hochgeladen von Alexandra Goll
Teil der Straße bleibt gesperrt
Aus Gründen der Verkehrssicherheit ist es nach Aussage der Fachleute unbedingt erforderlich, dass ein Teil der B45 in Watzelsdorf für den Verkehr gesperrt werden muss. Festgestellt wurde auch, dass selbst ohne Verkehrsbelastung die Gefahr besteht, dass Kellerröhren lediglich aufgrund des Gewichts der darüber liegenden Bodenschichten – bis zu 15 Tonnen auf jeden einzelnen Quadratmeter Kellergewölbe - von alleine einbrechen können.

- Die Straße muss unterstützt werden.
- Foto: Herbert Schleich
- hochgeladen von Alexandra Goll
Trockenheit führten zu Rissen
Auch das Wasser im Hang ist entscheidend für dessen Stabilität. Die letzten trockenen Jahre haben zu tiefen Rissen im tonhaltigem Boden geführt, die sich bei Regen nun schnell mit Wasser füllen und dieses tief in den Boden Eindringen lassen. Kanalkünetten können ebenso manchmal den unterirdischen Hangwasserabfluss beeinflussen.
Mit merkbaren Konsequenzen
In den letzten Jahren kam es mehrfach zum Nachrutschen und Verbrüchen von Erdreich in bestehende Hohlräume, die oftmals in mehreren Ebenen bis zu 9 Meter tief unter der Landesstraße und den angrenzenden Kellergebäuden liegen. Oft sind desolate oder aufgelassene Kellerröhre die Ursachen. Diese wurden in der Vergangenheit von den Eigentümern einfach abgemauert, ohne die Hohlräume zu verfüllen und oft über die Generationen hinweg vergessen.
An Sanierungskonzept arbeiten
Um die B45 möglichst rasch wieder in einen verkehrstüchtigen Zustand zu bringen, wird interdisziplinär unter Hochdruck an der Erstellung eines umfassenden Sanierungskonzeptes gearbeitet.
Folgende Fragestellungen sind zu klären:
- Wie kann die Hängbewegung nachhaltig hintangehalten werden?
- Wo und wie tief liegen unbekannte Hohlräume?
- Wie können gefährdete Keller gesichert und zukünftig von den Eigentümern in entsprechendem Zustand erhalten werden?
Das könnte Dich auch interessieren




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.