Abfallvermeidung mit Mehrwegwindeln
Hollabrunn: Auf Babypopos tun Stoffwindeln gut
Junge Familien steigen bei ihren Babys um auf Stoffwindeln. Die Erfahrungen von zwei Familien lesen Sie hier.
HOLLABRUNN. Im Sinne der Abfallvermeidung und des Umweltschutzes wird die Verwendung von Mehrwegwindeln vom Abfallverband Hollabrunn, dem Verein Wiwa und unterstützenden Gemeinden finanziell unterstützt.
Wir haben den Vizebürgermeister Stefan Schröter aus Ziersdorf und Florian Hinteregger aus Sitzendorf, sowie ihre Frauen interviewt, die die Höschen bei ihren Kindern verwenden.
Warum haben Sie sich für Stoffwindeln entschieden?
Hinteregger: Bei unserer ersten Tochter haben wir anfangs mit normalen Wegwerfwindeln gewickelt. Nach kurzer Zeit haben wir aber gemerkt, wie viel Müll sich dadurch ansammelt und wir suchten nach einer Alternative. Als unser Kind zwei Monate alt war, sind wir dann auf Stoffwindeln umgestiegen. Diese verwenden wir nun teilweise auch noch bei unserem dritten Kind.
Schröter: Wir haben uns erst recht spät, als David 7 Monate alt war, dazu entschieden, Stoffwindeln auszuprobieren. Wenn ich gewusst hätte, wie einfach es ist, hätten wir von Anfang an Mehrwegwindeln verwendet. Man hat am Anfang vielleicht doch Vorbehalte und in der Werbung wird ja auch suggeriert, dass klassische Wegwerfwindeln premium und einfach sind. Man muss nicht mehr ständig Windeln besorgen, spart immens viel Müll und es funktioniert in der Praxis wirklich super!
Wie aufwendig ist das Waschen?
Hinteregger: Das Waschen an sich ist nicht aufwendig. Man benötigt dazu nur ein eigenes Waschmittel, welches weder Enzyme noch Bleiche enthalten darf, weil sonst die Windeln undicht werden würden. Da jedoch die Waschmaschine auf 60 Grad und mit dem längsten Programm inklusive Vorwäsche laufen muss, dauert der Waschvorgang sehr lange und man muss bei der vermehrten Wäsche bei mehreren Kindern gut planen, wann man die Windeln wäscht.
Schröter: Nachdem unser Sohn ein extremes Spuckbaby ist und somit ohnehin große Mengen an 60 Grad Wäsche anfällt, fallen die paar Windeln nicht besonders ins Gewicht bei uns. Wir waschen jeden Morgen, da wir so die Energie der Photovoltaik-Anlage nutzen können.
Wie hoch ist die Förderung und wie viel Geld muss noch selbst dazugezahlt werden?
Hinteregger: Unsere Gemeinde Sitzendorf an der Schmida fördert den Windelgutschein mit 124 €, was wirklich eine beachtliche Summe ist. Mit der Förderung des Abfallverbandes und des österreichischen Handels ergibt sie somit eine Gesamtförderung von 224 €. Will man den Windelgutschein einlösen, so beträgt der Mindestbestellwert 250 €. Man muss sich jedoch vorher erkundigen, welche Marken gefördert werden, da das nicht bei allen der Fall ist.
Ersparen Sie sich dadurch den Umstieg auf eine größere Restmülltonne?
Schröter: Auf alle Fälle!
Danke für das Interview
Allgemeine Infos:
„Ein Baby produziert in einer Wickelperiode ca 4000 Wegwerfwindeln oder umgerechnet 1000 kg Abfall,“ berichtet Obmann Andreas Sedlmayer. Die Kosten für Wegwerfwindeln betragen etwa 1000€ für den Einkauf und die Entsorgung der Windeln.
Auf die ganze Wickelperiode eines Kindes bezogen sind Stoffwindeln mindestens um die Hälfte billiger und ergeben weniger Abfall.
Den Gutschein können Sie sich bei Ihrer Gemeinde abholen und im Fachhandel bzw online einlösen. Es gibt nun auch einen „Halben - Gutschein“ für Eltern, die Zwillingskinder wickeln oder bereits ein Kind gewickelt haben und daher schon eine Grundausstattung besitzen, erzählt Abfallberaterin Ing Angelika Büchler MSc.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage.
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