Sternsinger 2024
Kinder sammeln Spenden zum 70. Mal

Sternsinger in Waschbach, Pleissing, Heufurth (Bezirk Hollabrunn) | Foto: Doris Glück-Pausackerl
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  • Sternsinger in Waschbach, Pleissing, Heufurth (Bezirk Hollabrunn)
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Die Sternsingeraktion 2024 steuert auf ihren Höhepunkt am Dreikönigstag zu. Das Einzigartige am Sternsingen ist es, dass der Einsatz von Kindern für eine gerechte Welt mit lebendigem Brauchtum verbunden ist. Seit dem Jahreswechsel 1954/55 trotzen Caspar, Melchior und Balthasar jedem Wetter und bringen den Segen für das neue Jahr zu allen Menschen im Land, heuer bereits zum 70. Mal. Im Folgenden Wissenswertes rund um das Sternsingen der „Heiligen Drei Könige“.

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NIEDERÖSTERREICH. Drei Weise aus dem Morgenland: Der Evangelist Matthäus erzählt in der Bibel von „Magiern aus dem Morgenland“. Diese waren wahrscheinlich Sterndeuter am Hof in Mesopotamien. Ihren astronomischen Berechnungen nach erwarteten sie ein Heilsereignis mit Bedeutung für alle Völker der Erde. Daher folgten sie dem Stern bis zu dem Stall, in dem Jesus geboren wurde. 

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Die Sternsinger besuchten das Gemeindeamt in Hadres und überbrachten ihre Wünsche für 2024. | Foto: Gemeinde Hadres
  • Die Sternsinger besuchten das Gemeindeamt in Hadres und überbrachten ihre Wünsche für 2024.
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Sternsingen zum 70. Mal

Seit dem Jahreswechsel 1954/1955 hat die Katholische Jungschar altes Brauchtum neu belebt, um weihnachtliche Frohbotschaft zu verkünden, Segen für das neue Jahr bringen und um Unterstützung für notleidende Mitmenschen zu bitten. Mit den Spenden der ersten Sternsingeraktion sollte ein Motorrad in Uganda angeschafft werden. Der Erlös von 42.387-. Schilling (3080.- Euro) reichte dann sogar für drei Motorräder. Und die Erfolgsgeschichte der Sternsingeraktion nahm ihren wunderbaren Lauf. Unglaubliche 520 Millionen Euro haben Generationen von Sternsinger*innen seit 1954 gesammelt. Jährlich werden rund 500 Hilfsprojekte von der Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar, wirksam unterstützt.

Sternsinger*innen der Pfarre Maria Drei Kirchen bei Bundesministerin Karoline Edtstadler | Foto: BKA/Andy Wenzel
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Der Stern

Im Alten Orient galten Sterne als mächtige Wesen, die auf das Leben der Menschen entscheidend einwirkten. Der Stern von Bethlehem könnte nach einer Theorie von Johannes Keppler eine besondere Konstellation von Jupiter und Saturn gewesen sein: Die Laufbahnen dieser zwei Sterne waren so nahe aneinander, dass sie durch eine optische Täuschung den Eindruck eines einzelnen, besonders strahlenden Sternes ergaben.

Sternsinger*innen der Pfarre Velm bei Kardinal Christoph Schönborn | Foto: Erzdiözese Wien/ Stephan Schönlaub
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Gold, Weihrauch und Myrrhe

Die Gaben der Heiligen Drei zählten damals zu den kostbarsten Handelsgütern. Weihrauch und Myrrhe sind wohlriechende Harze, die ausschließlich in den Bergregionen Südarabiens, Somalias und Abessiniens gewonnen wurden (und Grundlage für den sagenhaften Reichtum der dort lebenden Minäer und Sabäer waren). Weihrauch und Myrrhe wurden im Orient bei kultischen Handlungen verwendet, der aufsteigende Rauch symbolisierte die Gebete zu den Göttern. Im Mittelalter wurde gesagt, dass die Könige wegen der Armut Marias Gold brachten, Weihrauch, um den bösen Geruch des Stalles zu vertreiben, und Myrrhe, um die Glieder des Kindes zu stärken und gegen die bösen Würmer.

Caspar, Melchior und Balthasar

Caspar („Schatzmeister“), Melchior („Mein König ist Licht“) und Balthasar (Schütze sein Leben“) wurden wohl erst im 8. Jhd. zu den „Heiligen Drei Königen“ und auf Bildern als Könige mit Kronen auf den Häuptern dargestellt. Jeder von ihnen stand für einen der damals bekannten Erdteile (Afrika, Asien und Europa) bzw. für das Jüngling-, Mannes und Greisenalter.

Sternsinger*innen bei Bundespräsident Alexander van der Bellen und Ehefrau Doris Schmidauer | Foto: Ludwig Schedl
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Die Wintersonnwende

Zwischen Wintersonnwende und neuem Jahr galten in den Raunächten die Dämonen und bösen Mächte als entfesselt. Eine Reihe von Bräuchen, z.B. das Ausräuchern des Stalles oder die Fütterung mit geweihtem Brot („Rauchwecken“), sollte Unheil abwenden und das Glück für das kommende Jahr sichern.

Die Sternsinger besuchten das Gemeindeamt in Hadres und überbrachten ihre Wünsche für 2024. | Foto: Gemeinde Hadres
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Der Segen

20 C+M+B 24 schreiben die Sternsinger mit Kreide an die Tür (oder kleben den Segenskleber auf die modernen Türen auf). Es bedeutet „Christus mansionem benedicat“, übersetzt „Christus segnet dieses Haus“. Die drei Kreuze stehen für die Dreifaltigkeit. Früher galt der Dreikönigssegen als Schutz gegen „Zauberey“, geweihtes Dreikönigswasser wurde gegen Krankheiten verabreicht und auf die Felder gesprengt.

Der Reliquienkult

Die mutmaßlichen Gebeine der Heiligen Drei Könige wurden unter der römischen Kaiserin-Mutter Helena nach Konstantinopel gebracht, später dann nach Mailand. Nach der Eroberung Mailands durch Friedrich Barbarossa 1164 kamen die Gebeine nach Köln, wo sie bis heute ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Heiligenverehrung im Mittelalter

Die Heiligen Drei Könige hatten in der Volksfrömmigkeit eine herausragende Bedeutung. Sie wurden als mächtige Patrone bei Krankheit, Feuer oder Diebstahl angerufen. Ihrer langen beschwerlichen Reise wegen wurden sie auch als Schutzpatrone der Reisenden verehrt.

Brauchtum im Mittelalter

Das Sternsingen als eigenständiger Brauch war ab dem 16.Jhd. den Schülern, Studenten und Handwerksburschen vorbehalten, die mit den Spenden für ihre Darbietung ihre materielle Not milderten. Es gibt noch alte Notizen, Belege und Regungen, die auf die Sternsingerei hinweisen. 1552 erlaubte die Stadt Eggenburg/Niederösterreich „dem Schulmeister und seinen Assistenten, mit dem Stern zu gehen, doch müsse er selbst mitsingen und verhüten, daß Unfug, Rumor oder andere Unzucht vorkomme; er solle auch zeitlich zur Bierglockenzeit aufhören.“

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