Schüler der HLW Hollabrunn starten Petition

Lehrling droht die Abschiebung

Ein ehemaliger Schüler der HLW-Hollabrunn Abdullah Hossaini (22 Jahre) aus Afghanistan soll mit einem abgelehnten Asylbescheid bis 16. März das Land verlassen.

HOLLABRUNN. "Abdullah fand 2015 bei uns Zuflucht und bereicherte unsere Klasse mit seiner Anwesenheit und seinem aktiven Engagement", wandten sich seine ehemaligen Schulkollegen an die Redaktion der Bezirksblätter. Bewundernswert finden sie auch, dass er in kürzester Zeit die deutsche und englische Sprache sowie Schrift erlernt hat, um eine Lehre in der Gastronomie, in Tirol zu beginnen, obwohl er nie eine Schule in seinem Heimatland besucht hat, nicht die Schrift seiner Muttersprache beherrscht hat und ihm jegliches Allgemeinwissen gefehlt hat.

Gelungene Integration

Nun steckt er im dritten Lehrjahr Restaurantfachmann und sein Arbeitgeber in Mayerhofen ist sehr zufrieden. "Er ist gefestigt, hat einen Freundeskreis und schloss das zweite Berufschuljahr mit Erfolg ab. Er ist einer der Fleissigsten überhaupt", schwärmt sein Arbeitgeber gegenüber dem ORF. Auch eine Übernahmegarantie gibt es für den Lehrling. 

Lehrling abschieben durch Gesetzeslücke möglich

Das Gesetz besagt, weil er volljährig ist, sei er nicht mehr schutzbedürftig und auch ein Lehrling kann damit abgeschoben werden, obwohl er noch viel vor hätte in Österreich: "Ich möchte den Kurs zum Weinsommelier machen und natürlich die Lehrabschlussprüfung. Vor einer Abschiebung hab ich große Sorge. Afghanistan ist nicht sicher, eine Abschiebung wäre Mord." Das versucht nun sein Anwalt mit einem Antrag auf humanitäres Bleiberecht zu verhindern.

Petition der Schüler

Einstweilen starteten seine ehemaligen Mitschüler der jetzigen 5c der HLW Hollabrunn eine Petition, die mit Stand Montag, 15. März 10 Uhr 24.931 Unterschriften zählte.
Zur Petition
"Bitte helfen Sie uns dem ungerechten Abschieben endgültig ein Ende zu setzen", so die Schüler Eva-Sarah Berecz, Carina Brandstetter, Katharina Dinstl, Corinna Dudaschek, Constanze Rott, Kezban Karpak, Marina Salzgeber, Nicola Reichel, Elisa Preymann, Annabell Malina, Corina Hahn, Corinna Kickinger, Jana Hofmann, Patrizia Feichtinger, Ronja Kral, Marlene Kyncl, Lena Leitgeb, Nora Neuteufel, Viktoria Schachamayr, Lena Steindorfer und Maria-Magdalena Müller