Pläne für Wind- und Sonnenkraft
Neue Energie für den Bezirk Hollabrunn

Gregor Danzinger, Manager der Klimamodellregion Retzer Land. | Foto: Messirek
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 "Zwickt's mi, i glaub i tram!" Klimaaktivisten beschädigen Kunstwerke und kleben sich an Skeletten und Autos fest, der Klimagipfel musste verlängert werden, weil es zu keiner Einigung kam – es ist fünf nach Zwölf in Sachen Energiewende. Frischer Wind kommt jetzt aus Niederösterreich – wie bei der Landtagssitzung beschlossen wurde. Doch – wie klimafit ist eigentlich unser Bezirk? Ein Lokalaugenschein.

BEZIRK HOLLABRUNN.Das Weinviertel ist Österreichs Windviertel, wenn auch der Bezirk Hollabrunn definitiv den kleinsten Anteil daran hat. Mit Stichtag 31. Dezember 2021 standen im Bezirk Hollabrunn drei Windräder, in Korneuburg 22, in Mistelbach 161 und in Gänserndorf, dem windigen Osten, 246 Windkraftanlagen.
"Die entscheidende Frage muss nicht lauten, 'Wie viele Windräder verträgt das Retzer Land?' sondern: 'Wie viele Windräder braucht das Retzer Land um sich damit selbst versorgen zu können?'", sagt Gregor Danzinger, Manager der Klimamodellregion Retzer Land. Ein modernes Windrad produziert etwa 15 Gigawattstunden pro Jahr, 300 GWh braucht die Region jährlich. Bis jetzt gibt es kein einziges Windrad im Retzer Land.

Verträgt der Bezirk mehr Windräder?

Seit der Gaskrise ist die Zustimmung jedenfalls stark gewachsen. Danzinger findet klare Worte: "Ohne Windenergie geht es schlicht und einfach nicht. Sie ist das „Zugpferd“ der Energiewende, weil sie uns insbesondere im Winter den dringend benötigten Strom liefert. Sie hilft uns, unabhängig von Erdgas und Atomstrom zu werden, denn eigentlich bekomme ich nur beim Anblick der Kühltürme vom AKW Dukovany Gänsehaut. Und bei der Vorstellung, dass Putin und Co. jedes Jahr aus Österreich über 10 Milliarden Euro für Gas und Öl bekommen."

Auch Sonnenstrom spielt in Hollabrunns Energiewirtschaft eine immer größere Rolle. Im Retzer Land gibt es derzeit 19 kommunale Photovoltaik-Anlagen, Potenzial wäre laut Danzinger für doppelt so viele. Zudem wurde die ehemalige Retzer Deponie verpachtet, dort soll eine große PV-Anlage errichtet werden.  Auch viele Betriebe setzen auf Photovoltaik, so die Firma Ploberger in Retz, ebenso wie etliche Winzerhöfe. "Es macht wirtschaftlich einfach Sinn", betont Danzinger.

Sechs Zonen im Bezirk Hollabrunn

Der neue Zonierungsplan des Landes NÖ für Photovoltaikanlagen sieht für den Bezirk Hollabrunn sechs Zonen vor, vier davon im Raum Hollabrunn, eine in Hadres und eine in Zellerndorf. Josef Fürnkranz, Bürgermeister von Hadres, merkte dazu an: "Schon vor zwei Jahren haben wir in Hadres eine Fläche von insgesamt 38 Hektar für die Bebauung mit Photovoltaik eingereicht und jetzt bekommen wir eine Fläche in Untermarkersdorf zugewiesen, die sich gegenüber dem Siedlungsgebiet befindet. Das werden wir beeinspruchen." Mit 38 Hektar könne man 14.000 Haushalte versorgen, also das gesamt Pulkautal.

Das Land NÖ will energieintensive Firmen beim Ausbau von erneuerbarer Energie unterstützen, vergangenen Donnerstag wurde eine Änderung im Raumordnungsgesetz beschlossen. Dieses sieht nun vor, dass es bei der Erneuerung von alten Windkraftanlagen ausreichend ist, wenn der Mittelpunkt der Anlagen auf der Widmungsfläche zu liegen kommt. Bisher musste das gesamte Fundament in der Widmungsfläche Platz finden

Zur Sache

Wussten Sie eigentlich, dass ...
... in NÖ die Hälfte aller heimischen Windräder (735 Stück) stehen?
... 92 Prozent des Stromverbrauchs mit Erneuerbarem Strom abgdeckt werden? Im Burgenland sind es über 150 Prozent. ...
die Emissionen in NÖ um vier Prozent gesenkt werden konnten? Dies hat auch die Steiermark geschafft, dennoch: Der EU-Schnitt liegt bei 32 Prozent.

Gregor Danzinger, Manager der Klimamodellregion Retzer Land. | Foto: Messirek
Foto: Windkraft Simonsfeld

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