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Radfahren und Mountainbiken sind ein wesentlicher Anker des Tourismus im Bezirk Hollabrunn. Doch eine Bahnsperre über den gesamten Sommer macht es für den Öffi-Rad Tourismus schwierig.
Würdest Du auch statt mit dem Auto per Zug und Fahrrad verreisen?
HOLLABRUNN. Für eine Stärkung des Radtourismus braucht es neben ausgebauten Radwegen, Mountainbike-Routen und Trails auch ein umfangreiches Service für die Gäste aus Nah und Fern. Insgesamt neun Wochen, bis 4. September ist die Nordwestbahnstrecke zwischen Retz und Stockerau wegen Modernisierungsarbeiten gesperrt und ein Schienenersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet. Für Pendler bedeutet das einen erhöhten Zeitaufwand.
Die Streckensperre der Bahn wird die gesamten Sommerferien, bis 4. September, dauern.
Für Radfahrer, die gerne das Rad im Zug mitnehmen und eine Tour auf den vielen Radwegen im Bezirk drehen, ist der Schienenersatz im Sommer 2023 doppelt bitter, denn die Radmitnahme ist nicht gewährleistet. "Nur wenn im Bus die möglichen Kapazitäten sind, können Räder mitgenommen werden. Das ist richtig bitter für uns als Radregion Weinviertel. Vor allem im Sommer könnten wir damit viele Besucher in unsere Region heranziehen", ärgert sich Georg Ecker von den Grünen. Spontane Ausflüge in größeren Gruppen sind gar nicht möglich.
Der Reblaus Express fährt bis 1. November durch atemberaubende Landschaften.
Für eine radtaugliche Lösung im Fall eines Schienersatzverkehrs der Nordwestbahn (seit 30.06.2023) haben die Grünen bereits 2021 einen Antrag eingebracht. Ohne Erfolg. "Der Antrag kam gar nicht zur Abstimmung. Zumindest hat damals die ÖVP versprochen, sich diesem Problem anzunehmen. Für 2023 ist aber wieder nichts daraus geworden", erinnert sich Ecker.
Der „Reblaus Radexpress Bus“ ist unterwegs. Beim Startschuss mit dabei: Niederösterreich Bahnen Geschäftsführerin Barbara Komarek und Retzer Land Geschäftsführer Daniel Wöhrer.
Den Öffi-Nutzern in der Freizeit wird mit diesen Maßnahmen der Umstieg vom Auto auf den Zug nicht leicht gemacht: "Wir verwenden gerne den Zug, um eine Radrunde in größerer Entfernung zu starten, aber wenn einem die Möglichkeiten gänzlich genommen werden, gerade im Sommer, und das jetzt schon mehrere Jahre in Folge, dann macht es auch keine Freude mehr", erklärten Leopoldine und Gerhard Seiter, die gerade die Räder auf ihren Fahrradträger am Auto montierten.
Natürlich sehr schade für alle jene, die in der Radregion Weinviertel gerne mit dem Zug pendeln und dann ihre Touren beginnen. Landtagsabgeordneter der ÖVP Richard Hogl meinte dazu: "Es liegt jetzt im blauen Zuständigkeitsbereich, ich habe das Thema eingebracht und werde dran bleiben. Wir können sicher darüber reden." Doch für dieses Jahr ist der "Zug abgefahren".
Wann es bereits Schienenersatzverkehr gab
23.7. - 1.8.2018 (wegen Unterführung in Stockerau)
Eine Lösung gibt es jetzt zumindest für Gäste aus Stockerau, die mit dem Reblaus Express und dem Fahrrad unterwegs sind. Bis 2. September bieten die Niederösterreich Bahnen einen besonderen Service: Der „Reblaus Radexpress Bus“ bringt die Fahrgäste während der Streckensperre der ÖBB von Stockerau zum Reblaus Express nach Retz. „Ausgestattet mit einem Radanhänger bieten wir unseren Fahrgästen aus der Region mit dem ‚Reblaus Radexpress Bus‘ an Samstagen, Sonn- und Feiertagen eine stressfreie Anreise ohne lange Umsteigezeiten. So kommen unsere Gäste samt ihren Rädern trotz der Streckensperre sicher zu ihrem Ausflugsziel, dem Reblaus Express, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer.
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