Humus geht bei Sturm verloren
Sandstürme fegten über Hollabrunn (mit Video)

Auf der Straße liegt Zentimeterdichter feiner Sand. | Foto: Herbert Schleich
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Bereits mehrmals heuer fegte derart starker Sturm über den Bezirk Hollabrunn, dass es zu richtigen Vernebelungen durch Sandstürme kam.

BEZIRK HOLLABRUNN. Wie im Nebel befand sich Hollabrunn, weder das Einkaufszentrum noch die Windräder waren mehr zu sehen. Der Grund war aber nicht der Nebel sondern der starke Sturm wühlte Erde von den Äckern hoch. „Der orkanartige Sturm hat uns einmal mehr gezeigt, dass unsere Region auf die vermehrten Wetterextreme durch die Klimakrise nicht gut vorbereitet ist“, sagt Landtagsabgeordneter Georg Ecker von den Grünen Hollabrunn. Einerseits würden erneut Wasser und Niederschlag fehlen. „Normalerweise hat der Boden zu diesem Zeitpunkt eine gewisse Winterfeuchte. Heuer ist alles staubtrocken“, sagt Ecker. Dazu ist der starke Wind gekommen, der auch wieder letzte Woche fegte. Neben diversen Schäden im privaten und öffentlichen Bereich sorgten regelrechte Sandstürme dafür, dass wertvoller Humus von den Feldern abgetragen wurde. Auch die Feuerwehren waren damit beschäftigt, umgestürzte Bäume zu entfernen oder lockere Dachziegel zu sichern.

Sandsturm wühlt und reg auf

Ecker hat ein Video aufgenommen, in dem das Ausmaß der Schäden zu erahnen ist.

„Diese Tage waren in erster Linie für die Landwirtschaft eine Katastrophe, denn Humus ist die Basis für fruchtbare Böden. Letztlich trifft uns das aber alle – denn Humus gilt als CO2-Speicher und kann auch mehr Wasser zurückhalten als andere Bodenschichten“,

sagt Ecker. Durch den Abtrag würden die Felder noch trockener werden.

Auf der Straße liegt Zentimeterdichter feiner Sand. | Foto: Herbert Schleich
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Mehr Windschutz gefordert

Er sieht auch die Landwirtschaft selbst in der Pflicht, Maßnahmen zur Abfederung der Wetterextreme zu ergreifen, nimmt aber die öffentliche Hand ebenfalls in die Pflicht. „Durch ständige Bepflanzung und windbrechende Bepflanzungen kann Humusabtrag verhindert werden und auch Feuchtigkeit im Boden gehalten werden. Vor allem die leider aus unserer Landschaft weitgehend verloren gegangenen Windschutzgürtel wären ein wirksames Mittel“, sagt Ecker.

Bietet auch Lebensraum

Hier solle auch die öffentliche Hand verstärkt zum Vorbild werden. „Auf allen öffentlichen Flächen, wo dies möglich ist, soll es wieder Windschutzgürtel geben“, fordert Ecker. Ein diesbezüglicher Antrag, den Stadträtin Sabine Fasching für Hollabrunn im dortigen Umwelt-Ausschuss eingebracht hatte, wurde im Vorjahr in Hollabrunn von der ÖVP nicht angenommen und daraufhin vertagt.

„Die Windschutzgürtel haben nicht nur die Funktion des Windschutzes. Sie bieten auch Lebensraum für verschiedene Tierarten und heimische Pflanzen“,

sagt Fasching. Die Grünen fordern daher ein Umdenken in Richtung mehr Windschutz und Wasserrückhalt in der Region. „Die Klimakrise ist da – ob wir wollen oder nicht. Wir können uns aber wappnen und sogar zusätzliche Benefits – wie etwa die Schaffung neuer Naturflächen – mit den Maßnahmen erreichen“, ist Ecker überzeugt.

Fehlende Winterbegrünung

Wichtig sieht Bezirksbauernkammerobmann Friedrich Schechner neben den Windschutzgürteln auch die Winterbegrünung.

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