Besuch beim Bauern in Rafing
Von hoher Qualität in der Region überzeugen
BBK Hollabrunn: Wer regional kauft, sichert bäuerliche Lebensmittelversorgung und schafft Arbeit und Wertschöpfung in den Regionen, das belegt jetzt eine Wifo-Studie im Auftrag der Landwirtschaftskammern.
BEZIRK HOLLABRUNN. Regionalität ist beim Lebensmitteleinkauf bei vielen Menschen mehr denn je in den Mittelpunkt gerückt und gerade die direkten Vermarktungsangebote der Landwirtschaft ab Hof und auf Märkten wurden auch im Bezirk Hollabrunn deutlich gestärkt. Die Erfahrungen der Corona-Pandemie machen offensichtlich, wie systemrelevant die heimischen Bauern sind.
Hofgespräch beim Bauern
Davon hautnah überzeugen konnte man sich beim Hofgespräch am Biohof Schifter in Rafing, zu dem die Bezirksbauernkammer Hollabrunn eingeladen hatte. Das Betriebsleiterehepaar Sandra und Franz Schifter führte dabei durch ihren Betrieb mit dem Schwerpunkt Obstbau. Seit 1987 bewirtschaften sie ihre Landwirtschaft als Biobetrieb. Der Bogen spannte sich von der Bio-Apfelproduktion über die Weiterverarbeitung des Obstes zu Säften bis hin zur Vermarktung.
5 Euro pro Monat reicht
„Monatlich fünf Euro pro Haushalt in regionale Lebensmittel investiert, sorgen nur in NÖ für rund 770 zusätzliche Arbeitsplätze“, konkretisiert Kammersekretär Gerald Patschka die wesentlichen Erkenntnisse der neuen Studie. Österreichweit sind es 4340 zusätzliche Arbeitsplätze, wenn um 1,4 Prozent – das entspricht fünf Euro mehr pro Monat und Haushalt – mehr österreichische Agrarrohstoffe und Lebensmittel gekauft werden und gleichzeitig die Importe sinken.
Wertschöpfungskette im Bezirk Hollabrunn
Im Bezirk Hollabrunn sind 13,1 Prozent der Erwerbstätigen im Kernbereich Landwirtschaft tätig. Inklusive vor- und nachgelagerter Bereich und Handel sind das 3.374 Arbeitsplätze im Bezirk Hollabrunn, was knapp 23 Prozent aller Erwerbstätigen entspricht. Insgesamt sind im Bezirk Hollabrunn 14.638 Menschen beschäftigt. In Niederösterreich sind 13 Prozent aller Beschäftigten. (91.508 Personen) im agrarischen Kernbereich inklusive vor- und nachgelagerter Bereich mit Handel, tätig.
Vertrauen in Herkunftskennzeichnung
„Ein zentraler Hebel, um die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln auszuweiten, ist eine klare Herkunftskennzeichnung, der die Konsumenten vertrauen können“, betont Kammerobmann Friedrich Schechtner. Die aktuelle Initiative „Das isst Österreich“ soll die heimischen Herkunfts- und Qualitätszeichen, wie das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel oder das Qualitätszeichen „Gutes vom Bauernhof“ noch bekannter zu machen. „Unsere Konsumenten sind unsere Partner und haben es mit jedem Griff ins Regal selbst in der Hand, wo ihre Lebensmittel produziert werden“, ergänzt Bezirksbäuerin Elisabeth Lust-Sauberer.
Anbieter auf Homepage gesammelt
Die Produkte von Fam. Schifter und zahlreicher anderer bäuerlicher Direktvermarkter kann man übrigens unter www.kostbares-weinviertel.at finden. Auf dieser Homepage sind mittlerweile 360 Anbieter und deren umfassende Produktpalette registriert und es ermöglicht damit Konsumenten und Gastronomie einen schnellen Überblick über das regionale Angebot.
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