Immer mehr Zecken
Zeckensaison hat in Niederösterreich bereits begonnen

- In manchen Wäldern wird auf die Zeckengefahr hingewiesen.
- Foto: RMA
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128 Personen mussten 2021 aufgrund von FSME stationär aufgenommen werden. Nun sind die Zecken in Österreich wieder aktiv. Aufgrund des Klimawandels bleiben sie auch noch bis weit in den Herbst und manchmal sogar bis in den Winter hinein eine Gefahr.
HOLLABRUNN. Zecken können FSME und Borreliose übertragen. Dass Zeckenstiche eine Gefahr darstellen, ist grundsätzlich bekannt. "Dennoch fällt in der Praxis auf, dass viele Menschen die Häufigkeit von Zeckenstichen unterschätzen", erläutert Ursula Hollenstein, Infektiologin, Fachärztin für Tropenmedizin und Mitglied der Science Busters und ergänzt: "Das liegt vermutlich teilweise daran, dass etwa die Hälfte der Zeckenstiche übersehen wird."
Gegen FSME gibt es eine Schutzimpfung. Ob eine Auffrischung fällig ist oder nicht, zeigt ein Blick in den Impfpass. Die österreichischen Apotheken helfen bei etwaigen Unklarheiten und bieten den Impfstoff bis Ende August zu einem Aktionspreis an.
Die diesjährige Zeckensaison hat in Österreich auch schon wieder begonnen. "Zecken werden bereits bei niedrigen Plusgraden aktiv", betont Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer. Gefährdet sei grundsätzlich jede Person, die sich in der Natur aufhält, so Hollenstein. "Es gäbe auch keine „sicheren“ Orte, denn das ganze Land gilt als Endemiegebiet."
Was tun bei einem Zeckenstich?
Neben der Impfung sei auch die Vermeidung von Zeckenstichen ein zentrales Thema, so Schmitzberger: "Also Vermeidung der Lebensräume von Zecken wie hohes Gras, Gebüsch, Dickicht, Unterholz. Wenn möglich, sollte man dort zumindest geschlossene und helle Kleidung tragen. Natürlich ist Vermeidung nicht immer möglich und daher ist es wichtig, sich gegen das höchste Risiko durch Zeckenstiche zu wappnen – und das ist nach wie vor die FSME-Erkrankung", so der Impfspezialist.
Sollte es einmal zu einem Zeckenstich kommen, ist es wichtig, die richtige erste Hilfe anzuwenden: "Auf keinen Fall die Zecke mit Öl, Klebstoff oder sonstigen 'Hausmitteln' einreiben!", informiert die Bezirksstelle des Roten Kreuzes Perg. Am besten die Zecke mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange möglichst nahe an der Haut fassen – das Tier dabei nicht quetschen – und gerade herausziehen. "Wenn die Person nicht geimpft ist, sich ein roter Kreis um die Stichstelle entwickelt oder diese sich anderweitig entzündet, sollte ein Arzt aufgesucht werden."
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