AMS-Jahresausklang Hollabrunn

Langzeitarbeitslosigkeit weiter reduziert

Die letzten Wochen im Jahr 2023 waren beim AMS Hollabrunn von verstärkten Arbeitslosmeldungen geprägt.

BEZIRK HOLLABRUNN. So hat der anhaltende Schneefall Anfang Dezember beschleunigt, was aufgrund der rückläufigen Auftragslage in der Bauwirtschaft und den bauabhängigen Branchen schon zu erwarten gewesen ist, nämlich eine früher einsetzende Saisonarbeitslosigkeit im Bezirk. Zum Stichtag am Monatsende waren schließlich 1.435 Personen arbeitslos gemeldet, 909 Männer und 526 Frauen, und damit um 1,5 Prozent mehr als im Dezember 2022.

Positiver Jahresrückblick

„In der Rückschau auf 2023 lässt sich gegenüber 2022 eine überwiegend positive Bilanz ziehen“, analysiert AMS-Geschäftsstellenleiter Peter Kirchner. Der durchschnittliche Bestand an Arbeitslosen (1.115) im Bezirk ist 2023, wenn auch nur geringfügig, zurückgegangen (-1,2%). Darüber hinaus haben sich einige wichtige Parameter auf dem regionalen Arbeitsmarkt günstig entwickelt und noch verstärkt. So konnte im abgelaufenen Jahr die Langzeitarbeitslosigkeit weiter reduziert werden (-37,6%) auf durchschnittlich 141 Personen mit einer bereits über 1 Jahr andauernden Arbeitsuche.

Arbeitslose 50+

Auch ältere Arbeitslose über 50 Jahre haben wieder mehr Möglichkeiten auf dem Stellenmarkt erhalten und wurden zunehmend als wertvolle Personalreserve erkannt. Ihre Zahl ist 2023 auf durchschnittlich 434 Jobsuchende (-6%) gesunken, wobei die Reduktion vor allem von den Frauen getragen wurde.

Steigerung bei Jugendarbeitslosigkeit

Etwas getrübt wird die Bilanz durch einen Anstieg bei der Jugendarbeitslosigkeit auf durchschnittlich 125 Jobsuchende in der Altersgruppe bis 25 Jahre, was im Bezirk einer Steigerung gegenüber 2022 von 8,1% und damit auch dem Niederösterreichtrend (+8,8%) entspricht.
Die vorläufig geschätzte Arbeitslosenquote wird 2023 im Bezirk bei 5,2% liegen, in NÖ wird mit einer Jahresarbeitslosenquote von 5,9% gerechnet. Die durchschnittliche Beschäftigungsquote der im Bezirk wohnhaften unselbstständig Beschäftigten ist um 0,7% auf ca. 20.600 Personen angestiegen.

Stabile Arbeitskräftenachfrage

Der Zugang an offenen Stellen (1.485) hat sich 2023 zwar deutlich eingebremst (-16%), die regionale Arbeitskräftenachfrage ist aber, angesichts einer insgesamt schrumpfenden Wirtschaft im abgelaufenen Jahr, bis zuletzt auf hohem Niveau und stabil geblieben.

AMS-Leistungen

Um die Betriebe bei der Suche nach geeigneten Arbeitskräften zu unterstützen, wurden von den AMS-Mitarbeiter_innen 12.790 Vermittlungsvorschläge getätigt. In der Leistungsbilanz finden sich weiters 340 Betriebsbesuche, Vorauswahlen für über 200 Vermittlungsaufträge und 10 Jobbörsen, die gemeinsam mit Betrieben direkt im AMS veranstaltet wurden.
Das Angebot des Berufsinfozentrums (BIZ) des AMS Hollabrunn haben insgesamt 84 Schulklassen in Anspruch genommen, zusätzlich wurden fast 500 BIZ-Berufsberatungen zwecks Orientierung und Weiterbildung nicht nur für Arbeits-oder Lehrstellensuchende, sondern auch für Wiedereinsteiger_innen und Beschäftigte durchgeführt.

Ausblick 2024

2024 bleiben die Bemühungen zur Reduktion von Langzeitarbeitslosigkeit ein vorrangiges Ziel.
Die Qualifizierungsoffensive des AMS wird fortgesetzt und das Angebot noch erweitert durch die Eröffnung des Klimaschutzausbildungszentrums in Sigmundsherberg. Für Ausbildungsinteressierte gibt es ab 2024 einen Schulungszuschlag zum Arbeitslosengeld oder zur Notstandshilfe, der mit der Dauer der Ausbildung ansteigt und bis zu EUR 374,- im Monat betragen kann.
Auch 2024 sind wiederum mehr als 50% des AMS Förderbudgets für Frauen reserviert.
Das AMS-Kompetenzmatching, ein erweiterter und automatisierter Abgleich der Anforderungen einer offenen Stelle mit den Kompetenzen und Fähigkeiten eines Bewerbers bzw. einer Bewerberin, wird die Vermittlung von Jobsuchenden auf geeignete Arbeitsstellen weiter verbessern und beschleunigen.
Neue Angebotsstrukturen in Kooperation mit Sozialpartnern, Land NÖ und Sozialministeriumservice unterstützen junge Menschen mit psychosozialen Problemen oder Behinderung, um den Einstieg in die Berufswelt zu schaffen.

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