Rettungsgrabung in der Wallgasse
Unter Wiens Häuser- und Straßenschluchten, unter Kellern und Parkanlagen schlummern Schätze, die Dank der Wiener Stadtarchäologie ans Tageslicht gefördert werden. "Jede Baustelle gibt uns die Möglichkeit hinein zu schauen", erklärte Stadtarchäologie-Chefin Karin Fischer Ausserer. "Wenn wir nix finden, heißt das nicht, dass wir traurig sind. Auch Negativmeldungen sind für uns wichtig, sind ein Ergebnis."
So kamen die Wissenschaftler auch bei dem Baugrubenaushub in der Wallgasse 15-17 zum Zug. Zwei für die Archäologie bedeutende Fundstellen langen in der Nähe: Einerseits ein reich ausgestattetes Langobarden-Gräberfeld aus dem 6. Jahrhundert nach Christus und eine spätneolithische Wohngrube.
Grabungsergebnisse
Nach zwei Grabungsmissionen konnten die Archäologen ausschließen, dass sich das langobardenzeitliche Gräberfeld in die Wallgasse hineinzog.
Allerdings gaben Funde von Keramiken, Tierknochen und Tonscherben den Anlass zu einer Rettungsgrabung, bei der neben spätneolithischen und neuzeitlichen Strukturen auch ein außergewöhnlicher Kupferring zutage gefördert wurde. Somit gelten die Grabungen in der Wallgasse als wichtiger Beitrag zur prähistorischen Siedlungsgeschichte Wiens.
Fotos: (C) STADTARCHÄOLOGIE WIEN
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.