Raus aus dem Hamsterrad

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- hochgeladen von Rosmarie Kohlmann
31.536.000. So viele Sekunden bekommen wir jedes Jahr zur Verfügung gestellt.
Aber trotzdem kommt es uns so vor, als fehle uns häufig die Zeit. „Ich habe keine Zeit“, „Wo ist bloß die Zeit geblieben“ – wie oft sagen wir solche Phrasen?
Und nutzen wir die Zeit, die wir haben, wirklich sinnvoll oder treten wir nur im Hamsterrad eines automatisierten Lebens von Sprosse zu Sprosse?
So lange, dass wir nicht mehr das Gefühl haben, vorwärts zu kommen, obwohl wir uns unentwegt bewegen?
Innere Unruhe
Wer kennt sie nicht, die innere Unruhe, die uns nach einem schwerwiegenden Streit, während einer tiefgreifenden Veränderung oder vor einer wichtigen Prüfung zeitweise begleitet?
Doch wenn die innere Unruhe andauernd bestehen bleibt, kann sie zu weiteren psychischen und körperlichen Symptomen führen, die v.a. durch eine Dysbalance des vegetativen Nervensystems verursacht werden.
Die Wiederentdeckung der Muße
Zeiten der Muße sind unter solchen Bedingungen zur bedrohten Ressource geworden.
Und dieser Mangel durchzieht alle Lebensbereiche. Denn wir leben, wie der Soziologe Hartmut Rosa diagnostiziert, in einer »Beschleunigungsgesellschaft«, in der das Gefühl des Gehetztseins zum Dauerzustand geworden ist.
Was wir dabei schmerzlich vermissen, sind nicht so sehr die Zeiten des erschöpften Abhängens, sondern vielmehr jene mußevollen Stunden, in denen wir Herr über unsere Zeit sind und – ähnlich wie Descartes morgens im Bett – unsere eigentliche Bestimmung suchen.
Dabei geht es nicht um den Luxus einiger verwöhnter Philosophen.
Wir alle brauchen immer wieder Auszeiten vom permanenten Getriebensein; sonst leiden nicht nur Fantasie und Kreativität, sondern auch unsere sozialen Beziehungen und letztlich unsere Gesundheit.
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