Hochwasserschutzprojekt an der Raab schützt Menschen und Sumpfschrecken
MUTTER ERDE und | naturschutzbund | setzen sich für die Erhaltung von Wasserlebensräumen ein.
Der Schutz von Auen und die Renaturierung von Flüssen sind ein wichtiger und besonders effizienter Beitrag zum Hochwasserschutz. Um diesem Ziel näher zu kommen hat der Naturschutzbund im Auftrag von und für MUTTER ERDE den Ankauf eines Fluss-Altarms an der Raab im burgenländischen Bezirk Jennersdorf umgesetzt. Mit der Sicherung dieser Fläche als Retentionsraum wird sie zudem auch in Zukunft einen Lebensraum für so besondere Arten wie die Sumpfschrecke, den Sumpfrohrsänger oder die in ganz Österreich gefährdete Zwergmaus bieten. Besonderer Dank gilt der Wiener Städtischen Versicherung, die den Ankauf unterstützt hat.
Stehendes Gewässer
Die im Rahmen von MUTTER ERDE angekaufte Fläche in St. Martin an der Raab im Südburgenland ist ein Raab-Altarm mit einer Weiden-Weichholzau. Neben ihrer großen Bedeutung als Retentionsraum bei Hochwasser macht ein hoher Anteil an Alt- und Totholz die Fläche auch zu einem wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Der Altarm ist an das Flusssystem der regulierten Raab nicht mehr angebunden. Bei Hochwasser kommt es aber zu einer Überflutung des Altarms und in niederschlagsreichen Perioden bildet sich aufgrund des erhöhten Grundwasserspiegels ein stehendes Gewässer mit Ufer-Segge, Sumpfschachtelhalm und Gelber Schwertlilie aus. Eine Untersuchung ergab eine sehr große Vielfalt an Heuschrecken und die gefährdete Zwergmaus baute am neu angekauften Raab-Altarm sogar ihr Nest. „Unser besonderer Wunsch ist es, den Altarm wieder an die natürliche Dynamik der Raab anzubinden, was aber sehr umfangreiche Maßnahmen erfordert und deshalb wohl nur auf längere Sicht umsetzbar ist“, sagt Klaus Michalek, Geschäftsführer des Naturschutzbundes Burgenland. „Mit dem Ankauf ist aber bereits ein großer Schritt vorwärts getan“, so Michalek weiter.
Hochwasserfit
"Umwelt- und Katastrophenschutz hat in der Wiener Städtischen einen besonders hohen Stellenwert, da wir gerade in Österreich immer wieder mit den Folgen von Umweltveränderungen wie steigender Hochwassergefahr konfrontiert sind“, so Mag. Gerold Stagl, Landesdirektor Burgenland der Wiener Städtischen Versicherung. "Wir unterstützen MUTTER ERDE, weil es uns ein Anliegen ist, Flüsse hochwasserfit zu machen. Mit dem Ankauf können wir einen Flussaltarm dauerhaft erhalten und die Natur gegenüber Hochwasser widerstandsfähiger machen."
Helfen wo es notwendig ist
„Die Initiative MUTTER ERDE wurde gegründet, um dem Umweltschutz eine starke Stimme zu geben und dort zu helfen, wo es gerade brennt. In Österreich hat der Schutz wertvoller Flusslebensräumen – als Hort der Artenvielfalt und Versicherung vor zerstörerischem Hochwasser – erste Priorität“, erklärt Hildegard Aichberger, Geschäftsführerin der Initiative. „Dabei möchte ich vor allem jenen danken, die uns schon in unserem ersten Jahr unterstützt haben und damit Projekte wie jenes an der Raab ermöglichen“, so Aichberger weiter. "Wasser“ war das Jahresthema 2014 von MUTTER ERDE. Im Rahmen der Umweltschutz-Initiative wurde über eine halbe Million Euro gesammelt, mit deren Hilfe 22 nationale und internationale Umwelt- und Naturschutzprojekte umgesetzt wurden.
MUTTER ERDE
Die Initiative wurde 2014 vom ORF und den führenden Umwelt- und Naturschutzorganisationen GLOBAL 2000, Greenpeace, WWF, Alpenverein, BirdLife, Naturfreunde, Naturschutzbund und VCÖ ins Leben gerufen. Insgesamt 4,4 Millionen Österreicherinnen und Österreicher verfolgten zwischen 31. Mai und 6. Juni 2014 den einwöchigen Programmschwerpunkt. Höhepunkt war am 6. Juni „MUTTER ERDE - Die Show“ im ORF-Hauptabendprogramm.
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