Genmais 1507 vor Zulassung in der EU

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Obwohl 19 Länder gegen Genmais 1507 sind, will die Kommission grünes Licht dafür geben.
Gentechnik-Gegner gingen am Dienstag auf die Barrikaden. "Die Mehrheit der europäischen Bevölkerung ist gegen gentechnisch veränderte Organismen. Es kann nicht sein, dass einmal mehr die Interessen der Agro-Chemie-Konzerne im Vordergrund stehen", wetterte Heidemarie Porstner, Gentechnik-Sprecherin von Global 2000.
Obwohl 19 EU-Länder – darunter Österreich – nicht wollen, dass der Genmais 1507 zugelassen wird, könnte dieser demnächst auf den Feldern wachsen. In einer Abstimmung der EU-Staaten kamen am Dienstag nicht die nötige Mehrheit gegen die Anbauzulassung zustande. Die Deutschen enthielten sich der Stimme, weil sie sich innenpolitisch auf keine gemeinsame Position einigen konnten. Hätte Deutschland dagegen gestimmt, wäre die Zulassung gestoppt worden. (Kurier)
Am 12.02.2014 das Interview zwischen Reporterin Christiane Meier vom Morgenmagazin und ihrer Interviewpartnerin Elvira Drobinski-Weiß, SPD-Politikerin, verbraucherpolitische Sprecherin und Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.
Letztere beantwortete die Frage, warum sich die Bundesregierung – trotz Beteiligung der SPD an der großen Koalition – in Brüssel zur Zulassung des Genmais 1507 der Stimme enthalten habe, überraschend klar:
Die Ministerien für Umwelt- und Wirtschaft, sowie für Ernährung- und Landwirtschaft seien gegen die Zulassung gewesen, Forschungsministerium und Gesundheitsministerium dafür. Und da keine einheitliche Position gefunden werden konnte, habe man sich enthalten. Natürlich hätte die SPD die Möglichkeit gehabt, die Bundesregierung zu beeinflussen, indem sie dem Antrag der Grünen, die Zulassung des Genmais in Brüssel abzulehnen, zugestimmt hätte. Aber als Teil der großen Koalition müsse die SPD auch die Position des Koalitionspartners berücksichten - laut Drobinski-Weiß ein „Spagat, zu dem wir gezwungen sind.“
Dass man sich entgegen der Aussage im Koalitionsvertrag über die Vorbehalte des großen Teils der Bevölkerung gegenüber grüner Gentechnik hinwegsetzen würde, sehe sie als sehr problematisch an. „Wir nehmen tatsächlich auch die Bedenken der Bevölkerung nicht ernst, was wir eigentlich tun müssten und sollten.“ Dieses Vorgehen fördere Politikverdrossenheit.
Die Bevölkerung wolle überwiegend keinen Genmais. Wer ihn wolle, das seien die Kanzlerin und die beiden anderen beteiligten Ministerien. Und natürlich wollten auch die Hersteller dieser GVO-veränderten Maissorten, einflussreiche internationale Konzerne, die Zulassung. Und ja, das bedeute, dass die Politik sich „den Multis“ beuge...
http://netzfrauen.org/2014/02/15/respekt-frau-drobinski-weiss/#more-8453
Wird die Sorte zugelassen, wird Österreich ein nationales Verbot verhängen.
Nur fünf Länder sprachen sich überhaupt für eine Anbauerlaubnis aus
(Die Presse)
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