Burgenland von Kittsee bis Kalch
Helmut Treitler gewinnt letztes Ultralauf-Rennen
Nach den Plätzen zwei und drei holte sich der Wiener Helmut Treitler den Sieg der letzten Auflage des "Race Across Burgenland".
KALCH/KITTSEE. Die letzte Auflage des "Austira Race across Burgenland" (ARAB) gestaltete sich als eine wahre Hitzeschlacht. Bei Temperaturen über 30 Grad stellten sich acht Teilnehmer dem härtesten Rennen des Burgenlandes. Als schnellster absolvierte Helmut Treitler die 218 Kilometer vom nördlichsten Ort Kittsee bis in den südlichsten Ort Kalch die Ziellinie.
Premierensieg
Für seinen Premierensieg brauchte der Wiener 29:31:16 Stunden. "Bei meinem vierten Antreten hat es endlich geklappt", erzählte ein völlig erschöpfter, aber überglücklicher Sieger. Drei Monate habe er sich auf den Ultralauf vorbereitet. "Insgesamt sammelte ich rund 1.800 Trainings-Kilometer im Vorfeld", so Treitler. Und das auch, wenn es brütend heiß war.
"Danke an das Betreuerteam"
Die gute Vorbereitung dürfte dem Wiener auch einen kleinen Vorteil verschafft haben. Trotz enormer Hitze, vor allem am ersten Renntag, gelang dem Extremläufer ein Start-Ziel-Sieg. "Ohne mein Betreuerteam wäre dieser Kraftakt jedoch nicht möglich gewesen", sagte ein dankbarer Treitler. Mit Christian Magadits hatte der Wiener auch einen zweimaligen ARAB-Sieger im Team. Magadits gewann den Lauf 2016 und 2018.
Sekundenkrimi um Platz zwei
Nur wenige Sekunden trennten Platz zwei und drei. Nach fast 32 Stunden Laufzeit setzte sich Helmut Kastl 21 Sekunden vor den 21-jährigen Polen Patryk Świętochowski. Kastl war mit 62 Jahren der mit Abstand der Älteste im Teilnehmerfeld. Bei den Frauen gewann Martha Sommer vom MSC Rogner Bad Blumau mit 33:04:53 Stunden.
Team Dornau
Eine bemerkenswerte Leistung erbrachte das "Special Olympics Österreich Team Dornau" aus Stadtschlaining. Nach 2019 und 2021 bewältigte die Unified-Staffel (Sportler mit und ohne Beeinträchtigungen als Pärchen) die 218 Kilometer-Strecke. "Eine großartige Leistung", resümierte Trainer Ernst Lueger.
"Wir machen Schluss"
Die 17. Auflage des "Race across Burgenland" war auch die letzte. "Aufgrund schwindender Teilnehmerzahlen und steigendem Organisationsaufwand haben wir uns mit schweren Herzen entschlossen, Schluss zu machen", sagt Daniel Strobl, der für die Organisation der letzten sieben Auflagen verantwortlich war. Er selbst nahm 2009 und 2010 am Rennen teil.
Erfinder Otto Peischl
Das härteste Rennen des Burgenlandes entstand aus einer Idee des Ollersdorfer Otto Peischl, der sich an seinem 40. Geburtstag das Ziel gesetzt hat, einmal durch das Burgenland zu laufen. 2005 nahm er die 218 Kilometer erstmals in Angriff. Ein Jahr später war das "Race across Burgenland" mit Unterstützung der Bezirksblätter geboren.
Rückblick auf 17 Jahre
Josef Wagner kürte sich 2006 zum ersten ARAB-Sieger. 2008 gelang ihm mit 21:54 Stunden der schnellstgemessene Sieg. Gerlinde Neuhauser beendete 2006 als erste Frau den Ultralauf. Mit 25:43 Stunden holte sich Angelika Huemer-Toff 2020 als schnellste Dame den Sieg. Achtmal ging Gerald Kny an den Start in Kittsee. Der Rekordteilnehmer musste leider heuer beim letzten Rennen aufgrund einer Oberschenkelverletzung vorzeitig aufgeben.
Die Läufe waren auch stets international, so nahmen unter anderem auch Teilnehmer aus Deutschland, Ungarn, Frankreich, Polen und Brasilien teil. In den 17 Jahren wurde nicht nur gelaufen, von 2015 bis 2019 wurde auch quer durchs Land geradelt. "Ob allein oder in der Staffel, ob Regen- oder Hitzeschlacht, jedes Rennen war besonders", so Strobl.
Wir, die Bezirksblätter Güssing-Jennersdorf, sagen Danke, an das großartige Organisatoren-Team und an alle Athletinnen und Athleten, die teilgenommen haben - Ihr seid die wahren Helden.
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