Kurzfilmfestival dotdotdot
Motto ist "Niemanden ausgrenzen"
Lisa Mai machte mit der Einführung eines barrierefreien Kinotags vielen schwerhörigen Menschen wieder Mut.
JOSEFSTADT. Lisa Mai studierte an der Filmakademie Wien "Buch und Dramaturgie" sowie "Kamera und Bildgestaltung". Sehr früh entdeckte sie dabei ihre Leidenschaft für den Kurzfilm. Aus dieser Begeisterung heraus entstand im Jahr 2010 das mittlerweile sehr beliebte Filmfestival im Josefstädter Volkskundemuseum: das "dotdotdot".
Doch sie selbst hätte sich damals nie träumen lassen, wie groß und wichtig diese einst kleine und unschuldige Idee noch werden würde.
Kulturzugang für alle
"Anfänglich wollte ich dem Kurzfilm eine Plattform geben, um wahrgenommen zu werden. Das hat sehr gut funktioniert, wir haben viel positives Feedback bekommen", erinnert sich Mai. "Nach fünf Jahren wollte ich das Festival weiterentwickeln. Ich habe mir Gedanken über die Zugänglichkeit und den gesellschaftlichen Nutzen unseres Projekts gemacht. Haben wirklich alle die gleiche Möglichkeit, unsere Filme zu konsumieren? So bin ich schließlich auf das Thema Gehörlosigkeit beziehungsweise Schwerhörigkeit gestoßen."
Nach und nach hat sich die Idee eines barrierefreien Themenabends entwickelt. An diesem sind alle gezeigten Filme vom Anfang bis zum Ende mit deutschen Untertiteln versehen. "Neben Gehörlosen hat das auch all jenen, die Schwierigkeiten haben, englischsprachige Filme zu verstehen, den Zugang erleichtert. Auch dazu haben wir rasch sehr viel positives Feedback erhalten", erklärt Mai.
Doch nicht nur Kurzfilme für Erwachsene sind nun an ausgewählten Abenden mit Untertiteln versehen, sondern auch das "dotdotdot 4plus", das Kurzfilmfestival für Kinder ab vier Jahren, verfolgt diesen Zugang. "Dazu arbeiten wir mit dem Verein "kinderhände" zusammen. Dieser hilft uns dabei, den Kindern einen verständlichen Rahmen zu geben", erzählt die Festivalleiterin.
Wie viel ist Kultur wert?
Doch Mai und ihr Team wollen nicht nur die Ausgrenzung von Menschen mit Handicaps verhindern. Mit ihrer Zahlungsvariante "pay as you can" kann jeder entscheiden, wie viel er bereit ist, zu geben. Mut machen kann viele Formen annehmen. Lisa Mai hat ihre gefunden. Infos: www.dotdotdot.at
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