Schlesingerplatz
Standesamt muss weichen
Die Entscheidung ist gefallen: Heiraten in der Josefstadt wird nur mehr einmal wöchentlich möglich sein.
JOSEFSTADT. Die Emotionen in der Josefstadt gehen weiter in die Höhe. Denn wie ein Brief von Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) an Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) bestätigt, ist die Abwanderung des Standesamts vom Schlesingerplatz in die Wilhelm-Exner-Gasse im 9. Bezirk beschlossene Sache.
Überparteiliche Petitionen für den Erhalt der Eventlocation brachten nicht den gewünschten Erfolg.
Ein Tag bleibt dem Standesamt
Mit den Worten "Die Entscheidung, dass das Standesamt Wien-Schlesingerplatz in das neue Amt in der Wilhelm-Exner-Gasse übersiedelt, ist bereits getroffen" antwortete Stadtrat Hanke der Forderung der Josefstadt.
Damit verliert der Achte nicht nur einen beliebten Hochzeitsstandort, sondern auch einen doch sehr lukrativen Wirtschaftszweig. Immerhin haben sich Menschen aus den Bezirken 1, 6, 7, 8 und 9 dort seit einigen Jahren das Ja-Wort gegeben.
Der vorgeschlagene Kompromiss der Stadt Wien wird von der Bezirksvorstehung noch immer abgelehnt. Dieser sieht wie folgt aus: Der Festsaal soll weiterhin an einem Werktag pro Woche am Nachmittag für Hochzeiten zur Verfügung stehen. "Dieses aktuelle Angebot ist fernab der Lebensrealität der Menschen, denn die Stadt Wien kann doch den Menschen nicht vorschreiben, wann sie zu heiraten haben", so die verärgerte Bezirkschefin Mickel-Göttfert.
Trotz des schriftlichen Bescheids der Stadt Wien will der Bezirk weiter um sein Standesamt kämpfen. "Die Wiener sollen zu den gewohnt günstigen Konditionen von Montag bis Samstag hier am Schlesingerplatz heiraten können", verlangt Mickel-Göttfert und fordert ein Konzept, das die Räumlichkeiten des beliebten Standesamts im Achten offen hält.
Sanierung für Magistrat
Ob diese neuerliche Forderung eine positive Rückmeldung der Stadt Wien erhält, ist fraglich. Denn Pläne für eine andere Nutzung der Räumlichkeiten sind bereits fixiert: Diese sollen um rund 2,5 Millionen Euro saniert und danach einer Magistratsabteilung zur Verfügung gestellt werden.
Damit wollen sich die Josefstädter Politiker und Anrainer noch nicht abfinden.
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