Josefstadt
Wenig Wohnungen durch Airbnb
Die Josefstadt fordert von der Stadt Wien ein angepasstes Gesetz für Anbieter von Kurzzeitvermietungen.
JOSEFSTADT. Ein Thema, das derzeit vermehrt in Großstädten mit touristischen Hotspots, so auch in Wien, zu großen Aufregungen führt, sind Kurzzeitvermietungen durch Online-Plattformen wie Airbnb. Vor allem kleine Bezirke, wie auch die Josefstadt, leiden stark. Denn nicht nur das vorhandene Wohnangebot wird weniger, sondern auch die bestehenden Plätze werden vehement teurer. Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) fordert von der Stadt Wien daher ein dafür angepasstes Gesetz.
Deutlicher Preisunterschied
Innerstädtische Vermietungen sind bei den Touristen besonders beliebt, da die Wohnungen oftmals sehr viel günstiger angeboten werden als Hotelzimmer in der gleichen Gegend. In der Josefstadt zum Beispiel sind Airbnb-Vermietungen bereits ab 55 Euro pro Nacht zu finden, während Hotels im Bezirk dafür etwa 150 Euro verlangen. Unterschied: Das Angebot der Resorts beinhaltet meist ein Frühstücksbuffet. Des einen Freud ist des anderen Leid. Denn während die einen kurzfristig sehr günstig wohnen können, wird der Preis für heimische Josefstädter immer höher. Grund: Der vorhandene Wohnraum wird durch die Kurzzeitvermietungen kleiner.
"Ich erwarte mir, dass die Stadt Wien und die zuständige Stadträtin Gaál ein klares Bekenntnis abgeben, dass qualitätsvoller Wohnraum in Wien als solcher genutzt werden kann und nicht Zustände wie in Paris eintreten, wo bereits über 25 Prozent der Wohnungen für touristische Zwecke verwendet werden",
so die Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP).
Mit diesen Worten schließt sich die Bezirkschefin der Forderung von Finanzstadtrat Peter Hanke an, der "schärfere Regeln" möchte. Denn auch die Stadt Wien verliere durch private und nicht gemeldete Vermietungen die Einnahmen der Ortstaxen. Hierzu läuft derzeit in Wien sogar ein Verwaltungsstrafverfahren gegen Airbnb. Die Stadt möchte eine automatische Übermittlung der Mietdaten erreichen.
Portier im eigenen Haus
Doch neben den steigenden Preisen durch Airbnb-Vermietungen hat sich ein weiteres Problem ergeben.
"An uns haben sich einige Josefstädter gewandt, die sich in ihren eigenen Wohnhäusern mittlerweile nicht mehr als Bewohner fühlen, sondern vielmehr als Angestellte",
so Martin Fabisch und Laura Suárez (Grüne). Touristen, die mit ihrem Gepäck plötzlich vor den Türen der Bewohner stehen, nach Auskunft fragen oder Unterstützung aufgrund sprachlicher Barrieren benötigen, häufen sich.
"Eine unangenehme Situation für Bewohner dieser Häuser,"
so Fabisch.
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