Interview
Frau Mickel will Platz eins in der Josefstadt zurück

Veronika Mickel-Göttfert ist die Bezirksvorsteher-Stellvertreterin der ÖVP in der Josefstadt.  | Foto: Tobias Schmitzberger
5Bilder
  • Veronika Mickel-Göttfert ist die Bezirksvorsteher-Stellvertreterin der ÖVP in der Josefstadt.
  • Foto: Tobias Schmitzberger
  • hochgeladen von Tobias Schmitzberger

Jahrelang war die ÖVP stärkste Kraft im Bezirk – bis 2020 die Grünen übernahmen. Wie will man zurückkehren?

WIEN/JOSEFSTADT. Von 2010 bis 2020 hat Veronika Mickel die Josefstadt als Bezirksvorsteherin geprägt. Natürlich will sie das gerne wieder tun. Aber auf welche Themen will sie und die ÖVP  setzen? Dies ist der Auftakt zu einer Reihe von Politik-Interviews, zu denen im Herbst Vertreter aller Parteien der Josefstadt geladen werden.

BezirksZeitung: Frau Mickel, wie wollen Sie die Josefstadt langfristig zurückerobern?
VERONIKA MICKEL: Es ist für mich nicht die primäre Frage, wieder zurückzukommen. Wir müssen jetzt da sein für die Themen, die die Menschen bewegen. Das mach ich mit großer Leidenschaft. Da geht’s nicht um die Rolle als Bezirksvorsteherin oder Stellvertreterin. Die Leute müssen stattdessen spüren, dass wir an ihrer Seite stehen. Natürlich haben wir den Anspruch, wieder Nummer Eins in Bezirk zu werden - aber Gott sei Dank ist der Wahlkampf noch weit weg.

Was wollen Sie dann aktuell im Bezirk bewegen?
Aktuell brennt den Menschen eines unter den Nägeln: das Energie-Thema. Aber sie spüren nicht, dass die Geschwindigkeit - sei es auf Bezirks, Landes, oder Bundesebene, die richtige ist. Es geht alles viel zu langsam.

Mehr Photovoltaik im Bezirk

Was kann die Josefstadt da tun?
Wir sind der kleinste Bezirk in Wien. Wir können zeigen, wie eine vernünftige ökologisch sinnvolle und leistbare Energiezukunft im innerstädtischen Bereich ausschauen kann. Mehr Photovoltaikanlagen sind zum Beispiel eine Möglichkeit, wir könnten damit viele Teile unseres Bezirkes autark versorgen!

Mickel-Göttfert wünscht sich unter anderem eine Photovoltaik-Offensive im 8. Bezirk.  | Foto:  Los Muertos Crew/Pexels
  • Mickel-Göttfert wünscht sich unter anderem eine Photovoltaik-Offensive im 8. Bezirk.
  • Foto: Los Muertos Crew/Pexels
  • hochgeladen von Tobias Schmitzberger

Als Bezirk hat man ein begrenztes Budget, man kann nicht alle Dächer zu Photovoltaik machen. Das heißt, Sie wollen mehr Druck machen?
Es braucht eine Strategie und die muss erarbeitet werden. Der Bezirk, das ist die Stärke der Kommunalpolitik, kann außerdem die richtigen Leute zusammen bringen. Man kann nicht alles mit Geld lösen. Man muss Menschen zusammenbringen und motivieren. Das kann man im persönlichen Gespräch und wenn man die richtigen Experten zur Verfügung stellt, welche sie unterstützen können. Die Menschen wissen ja oft nicht, an wen Sie sich wenden sollen, auch im Bezirk. Hier wollen wir ein Forum schaffen.

Dazu kommen bei einer Strategie mittelfristige Angelegenheiten: dass man für eine Photovoltaik-Offensive im innerstädtischen Bereich zum Beispiel Kartierungen anlegt und schaut, wo die optimalen Dächer sind. Das könnte man jetzt angehen. Das wollen wir von der Bezirksvorstehung einfordern.

Bürgerbeteiligungen, aber "richtig"

In der Josefstadt fällt oft auf, dass es viele Überschneidungen zwischen ÖVP und Grünen gibt, was "grüne" Themen betrifft. Wo sehen Sie eigentlich die Unterschiede?
Das Energiethema, da habe ich bisher keine Initiative gesehen. Und ein zweites Thema ist jenes der Bürgerbeteiligung. Wir sehen es bei den Projekten, die gerade am Laufen sind: Da  ist etwa die Gestaltung des Schulvorplatzes in der Pfeilgasse. Das ist aus meiner Sicht kein schönes Beispiel. 

Mickel ist unzufrieden mit der Umgestaltung des Schulvorplatzes Pfeilgasse, hier sei nutzbarer Grünraum weggekommen und die Wünsche der Betroffenen würden zu wenig gehört. | Foto: korbwurf/janusch.co
  • Mickel ist unzufrieden mit der Umgestaltung des Schulvorplatzes Pfeilgasse, hier sei nutzbarer Grünraum weggekommen und die Wünsche der Betroffenen würden zu wenig gehört.
  • Foto: korbwurf/janusch.co
  • hochgeladen von Tobias Schmitzberger

Warum?
Ich muss Menschen und ihre Inputs ernst nehmen. Erstens wurde zu wenig begrünt und eine kleine Grünfläche wurde einem Radweg geopfert, was viele ärgert. Und die Leiterinnen der Schulen in der Pfeilgasse wünschten sich zum Beispiel, dass sie einen Bereich abschließen können. Das leuchtet ja jeden ein. Wenn ich Volksschulkinder habe, kann ich einen Platz nicht so einfach ganz offen halten. Aber das ist nicht gehört worden, weil es heißt, der Platz ist für alle Menschen da. Hier stehen die Vorstellungen der aktuellen Bezirkspolitik über dem, was von Betroffenen gewünscht wird. 

Die ÖVP und das Fahrrad

Die ÖVP hat auch am Matthias-Hauer-Platz kritisiert, dass dort keine "Radschnellstraße" kommen soll, hier läuft die Beteiligung noch und ein Radweg gilt ohnehin als nicht umsetzbar. Gewichten die Grünen das Radfahren höher als die ÖVP?
Was ich höher gewichte ist ein gutes Miteinander. So, wie Projekte in der Josefstadt durchgezogen werden, kommt es zu Verunsicherung. Die Leute hören in der Pfeilgasse, hier geht’s um den Radweg. Nein, darum geht es nicht, die schwächsten in der Gesellschaft sind die Kinder, das heißt, ein Projekt in dem Bereich muss auf die Kinder fokussiert sein.

Fast alle Parteien am Mathias-Hauer-Platz: v.l.n.r.: Birigit Kleinlercher (Neos), Markus Mondre (Grüne), Sanja Drazic (SPÖ), Martin Fabisch (Grüne), Lena Köhler (Grüne), Veronika Mickel (ÖVP) und Sylvie Walch (ÖVP).  | Foto: Holzmüller/BV8
  • Fast alle Parteien am Mathias-Hauer-Platz: v.l.n.r.: Birigit Kleinlercher (Neos), Markus Mondre (Grüne), Sanja Drazic (SPÖ), Martin Fabisch (Grüne), Lena Köhler (Grüne), Veronika Mickel (ÖVP) und Sylvie Walch (ÖVP).
  • Foto: Holzmüller/BV8
  • hochgeladen von Julia Schmidt

Also sind in Radfahrer und Radfahrerinnen weniger wichtig?
In Wahrheit ist für die Radfahrer aktiv noch nicht viel geschehen. Wenn Radfahren eine Priorität für die Bezirksvorstehung ist, dann ist aus meiner Sicht nicht viel passiert. 

Wenn sie drei Projekte ganz schnell umsetzen könnten, welche wären das?
Zuerst die Photovoltaik-Offensive, dann eine Bürgerinfo- und Befragung zum Mathias-Hauer-Platz und schließlich Wasserstoffbusse auf der Linie 13 A.

Wasserstoffbusse?
Wir kämpften immer dafür, den 13 A ökologischer zu gestalten. Und das ist nun eine coole Idee unserer Jugendorganisation. Es gibt jetzt Testfahrten, und ein Testbetrieb des 13 A wäre eine gute Sache. Da kann man auch vorstellen, wie wir uns die Zukunft einer sicheren, ökologischen Energieversorgung vorstellen.

Das könnte dich auch interessieren:

In der Pfeilgasse entsteht ab jetzt ein neuer "Park"
So geht's nach dem Sommer in der Josefstadt weiter
Josef-Matthias-Hauer-Platz wird zum Grätzelzentrum
Anzeige
Mediphysio im 19. Wiener Gemeindebezirk bietet qualitativ hochwertige physiotherapeutische Dienstleistungen an und kooperiert dabei mit allen Krankenkassen und Heimphysio. | Foto: Mediphysio
6

Mediphysio
Ihre neue Wahlpraxis für Physiotherapie im 19. Bezirk

Der 19. Bezirk Wien-Döbling heißt die Physiotherapie-Wahlpraxis Mediphysio   (www.mediphysio.at), unseren neuesten Zuwachs in der lokalen Gesundheitslandschaft, herzlich willkommen. Hier erhalten Patientinnen und Patienten individuelle Behandlungen für ihr Wohlbefinden. Mediphysio zielt mit den physiotherapeutischen Leistungen darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und geschwächte Muskeln zu stärken. Ein zentrales Anliegen ist es auch, den Patientinnen und Patienten zu...

Anzeige
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
2

NIBRA GmbH in 1150 Wien Rudolfsheim-Fünfhaus
Zuverlässige und langlebige Aufzugsanlagen für alle Ansprüche

1994 gegründet, steht das Familienunternehmen NIBRA für Qualität und Zuverlässigkeit. Ob Errichtung einer Aufzugsanlage oder Wartungs- und Sanierungsarbeiten – mit NIBRA haben Kundinnen und Kunden einen verlässlichen Partner an ihrer Seite. In 30 Jahren hat der Aufzugspezialist NIBRA mehr als 2.700 Aufzugsanlagen errichtet. Das Unternehmen befindet sich zu 100% in Familienbesitz und kümmert sich um Errichtungen von neuen Aufzügen sowie um die Wartung und Sanierung dieser. Das geschulte Personal...

Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien

Newsletter-Gewinnspiel
Wir verlosen einen Malkurs für 4 Personen

Wer schon immer einmal die Gelegenheit erhalten wollte, einen Malkurs zu besuchen, der sollte sich die Chance nicht entgehen lassen und sich für den Wiener Newsletter anmelden. Malen wie ein Profi? Mit unserem neuen Newsletter-Gewinnspiel haben alle Abonnenten und diejenigen, die es noch werden wollen, die Möglichkeit, einen Malkurs in der Maya Galerie Wien zu gewinnen. Maryam Mansouri ist eine bekannte iranische Malerin und Künstlerin, deren Werke bereits in verschiedenen Ländern der Welt...

Anzeige
Mehr Mobilität, Komfort und Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren bietet die mobile Physiotherapie von Heimphysio. | Foto: Heimphysio
6

Physiotherapie-Hausbesuche in Döbling
Kompetente und komfortable Physiotherapie zu Hause im 19. Bezirk

Im 19. Wiener Gemeindebezirk setzt das Unternehmen Heimphysio (www.heimphysio.at) neue Maßstäbe in der mobilen Physiotherapie für ältere Menschen. Mit dem klaren Fokus auf die Bedürfnisse Döblinger Seniorinnen und Senioren bietet Heimphysio einen maßgeschneiderten Service, der es ermöglicht, physiotherapeutische Behandlungen bequem im eigenen Zuhause in Anspruch zu nehmen." Mobilität ist besonders im Alter von entscheidender Bedeutung, da sie für den Erhalt der körperlichen als auch der...

Anzeige
Ob Anschaffung, Ergänzung der Tauchausrüstung, Reglerservice oder Füllung von Tauchflaschen – mit Tauchsport Adria hat man einen kompetenten Partner an seiner Seite. | Foto: Tauchsport Adria
4

Tauchsport Adria in 1040 Wien Wieden
Ein Geheimtipp für Tauchsportfreunde

Seit den späten 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gilt das Tauchsport Adria in der Tauchszene als Geheimtipp. Hier erhalten Taucherinnen und Taucher alles, was sie an Ausrüstung und Zubehör benötigen. 1970 wurde die Tauchschule von Peter Käferböck gegründet. In dieser Zeit konzentrierte sich der passionierte Taucher darauf, Interessierten das Tauchen beizubringen. 25 Jahre später kam dann das Tauchgeschäft hinzu, das Tauchfreunde mit allem Zubehör und der notwendigen Ausrüstung für ihre...

Anzeige
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Video 8

Stark in den Frühling
Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken

Der Frühling steckt in den Startlöchern. Zeit, unseren Körper aus dem Winterschlaf zu wecken und neue Kraft zu tanken. Mit dem Frühlingsanfang heißt es für viele von uns: endlich wieder raus in die Natur - sei es zum Laufen, Wandern, Golfen oder einfach, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei eine aktive Muskulatur ein. Denn wer nach der langen Winterpause seinem untrainierten Körper plötzlich Höchstleistung abverlangt, riskiert Überlastungen und...

Anzeige
3:29
3:29

Immobilienmakler Rudi Dräxler in 1140 Penzing
Profitieren Sie von maßgeschneiderter Beratung & umfassender Marktkenntnis

Rudi Dräxler ist Ihr kompetenter Immobilienmakler im 14. Wiener Gemeindebezirk für Immobilien im Wienerwald und Wien Umgebung. Mit 23 Jahren Erfahrung und umfassender Marktkenntnis unterstützt Sie Rudi Dräxler Immobilien dabei, Ihr Traumzuhause zu finden oder Ihre Immobilie zu verkaufen. Als mehrfach ausgezeichneter Immobilienmakler mit Handschlagqualität - erst kürzlich wieder bei findmyhome als Qualitätsmakler - bietet Rudi Dräxler Immobilien im 14. Bezirk in Wien persönliche Beratung, die...

Mediphysio im 19. Wiener Gemeindebezirk bietet qualitativ hochwertige physiotherapeutische Dienstleistungen an und kooperiert dabei mit allen Krankenkassen und Heimphysio. | Foto: Mediphysio
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien
Mehr Mobilität, Komfort und Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren bietet die mobile Physiotherapie von Heimphysio. | Foto: Heimphysio
Ob Anschaffung, Ergänzung der Tauchausrüstung, Reglerservice oder Füllung von Tauchflaschen – mit Tauchsport Adria hat man einen kompetenten Partner an seiner Seite. | Foto: Tauchsport Adria
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Wien auf MeinBezirk.at/Wien

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Wien

MeinBezirk auf Instagram

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.