Kampf gegen Säge verloren
Proteste gegen die Baumfällung in der Buchfeldgasse nützten nichts. Der Baum ist weg.
Er war der letzte Baum in der Buchfeldgasse. Der Ahorn war gesund, sagen die einen. Er war ein Sicherheitsrisiko, meinen die anderen. Nun soll der mittlerweile gefällte Baum durch zwei junge Pflanzen ersetzt werden.
Schuld am „Baummord“ hat für viele Bezirksvorsteherin Veronika Mickel. Grüne, Echt Grün und SPÖ sind sich einig, dass die Bezirkschefin nichts zur Rettung des Baumes unternommen hat. Tatsache ist, dass es ein Gutachten von der MA 42, Referat Baumschutz, gibt. In diesem wird beschieden, dass der Ahorn „nicht mehr ausreichend stand- und bruchsicher ist und durch sein Wurzelwachstum den ordnungsgemäßen baulichen Zustand gefährdet“.
Kein leichter Schritt
Mickel hatte gegen dieses Gutachten keinen Einwand. „Es ist niemals ein leichter Schritt, einen Baum zu fällen. Jeder Baum und jedes Grün in unserem Bezirk ist wertvoll und wir kämpfen um die Erhaltung unserer grünen Lungen. Aus dem Gutachten der Baumschutzabteilung geht jedoch klar hervor, dass der Wurzelstamm hohl und von Holzfäule befallen ist und somit eine Gefahr darstellt. Daher haben wir uns der Meinung des Gutachtens angeschlossen“, so Mickel.
Zweites Gutachten abgelehnt
Die Baumschützer – Anrainer sowie Bezirksräte anderer politischer Fraktionen – forderten ein zweites Gutachten. Sie glaubten nicht daran, dass der Baum krank und eine Gefährdung ist. „Er ist gesund und muss nur ein wenig zurückgeschnitten werden.“ Von Mickel fühlten sie sich nicht ernstgenommen. Einem zweiten Gutachten hat Alfred Pribik, der Eigentümer des Hauses Buchfeldgasse 2, neben dem der Baum stand, nicht zugestimmt.
„Der Baum war ein Sicherheitsrisiko, das ich nicht auf mich nehmen kann. Ich kann nicht so lange warten, bis etwas passiert. Stellen Sie sich vor, es fällt ein Ast auf einen Menschen oder Pkw. Jeder Richter würde mich verurteilen. Ich bin für die Sicherheit verantwortlich.“
Auch das Anketten an den Ahorn und das Sammeln von etwa 300 Unterschriften nützte den Baumschützern nichts, vergangenen Mittwoch fiel er der Kettensäge zum Opfer. Ihn sollen zwei junge Bäume ersetzen.
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