Pia Vera Nagl
Neue Spitze im Klub der Grünen in der Josefstadt
Pia Vera Nagl ist die neue Klubobfrau der Grünen im Achten. Wir haben sie zu einem Interview getroffen.
WIEN/JOSEFSTADT. Pia Vera Nagl ist die neue Klubobfrau der Grünen. Sie folgt Markus Trenker, der ihr als Stellvertreter zur Seite stehen wird. Nagl war bisher stellvertretende Klubobfrau sowie Vizevorsitzende der Mobilitätskommission.
Hauptberuflich arbeitet sie im Umweltministerium im Bereich EU-Koordination. Die BezirksZeitung hat die Wahl-Josefstädterin, die am Bodensee aufgewachsen ist, zum Interview getroffen, um mehr über die 33-Jährige und ihre Ziele zu erfahren.
Sie wurden zur Klubchefin der Grünen gewählt. Was ist das für ein Gefühl und was bringt die neue Position mit sich?
PIA VERA NAGL: Ein sehr gutes. Ich freue mich außerordentlich über die Wahl zur Klubobfrau und auch auf die Aufgaben, die ich in Zukunft übernehmen darf. Dazu zählt vor allem die Koordination unseres Klubs, aber auch, konstruktiv mit den anderen Parteien zusammenzuarbeiten. Ich bin mir sicher, dass das gut funktionieren wird.
Haben Sie sich schon immer für Politik interessiert? Wie sind Sie dazu gekommen, sich politisch zu engagieren?
Ich habe mich schon immer für Politik und vor allem für die Umwelt interessiert. Ein Schlüsselerlebnis hatte ich jedoch vor einigen Jahren, als ich in Vorarlberg eine Wanderung gemacht habe. Wir sind damals an einem Gletscher vorbeigekommen und haben festgestellt, dass er viel kleiner war als auf der Karte. Dadurch ist mir bewusst geworden, wie weit die Klimakrise bereits vorangeschritten ist, und mir ist klar geworden: Ich muss etwas dagegen tun.
Wie ist es nach diesem Schlüsselerlebnis weitergegangen?
Ich habe mich dazu entschlossen, in den Niederlanden einen Master in Global Environmental Governance zu machen. Der Output des Studiums hat mir vor Augen geführt, wie wahnsinnig wichtig es ist, in Städten und vor allem auch auf lokaler Ebene etwas voranzutreiben. Es gibt enorm viele Möglichkeiten, im Bezirk aktiv etwas gegen die Klimakrise zu unternehmen. Dazu zählen Begrünungsmaßnahmen und der Ausbau der Infrastruktur für nachhaltige Mobilität wie Radfahren und Zufußgehen. Als leidenschaftliche Radfahrerin weiß ich, wie viel Potenzial es da noch gibt.
Sie sind Wahl-Josefstädterin. Warum haben Sie sich für den Achten entschieden?
Die Josefstadt ist ein sehr sympathischer, stilvoller und gleichzeitig progressiver Bezirk. Das schätze ich sehr. Als innerstädtischer Bezirk ist er aber auch stark vom Klimawandel betroffen. Die Temperaturen werden hier wesentlich rascher ansteigen als in Stadtteilen mit mehr Grünflächen. Das Bewusstsein dafür ist vielerorts bereits vorhanden, weswegen klimafreundliche Politik auf sehr viel Rückenwind stößt. Das freut mich.
Auf welche Projekte im kommenden Jahr freuen Sie sich persönlich? Gibt es etwas, das Sie verbessern möchten?
Ich freue mich sehr auf das Projekt Krotenthallergasse/Schönborngasse. Dort werden mehr als 20 neue Bäume gepflanzt. Ein weiteres Highlight wird die Begrünung, die im Rahmen der Neugestaltung des Vorplatzes der Volksschule Pfeilgasse umgesetzt wird. Auch die Idee des Supergrätzels finde ich spannend. Ich denke, dass uns so ein Projekt – auch auf das Mikroklima bezogen – weiterbringen kann. Mir ist es unheimlich wichtig, dass grüne Politik weiter vorangetrieben wird und dass wir diesen Bezirk gemeinsam für die kommenden Jahrzehnte klimafit machen.
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