Weltklasse-Surfer Marco Lang steckt voll in der Saisonvorbereitung
Marco, zunächst Gratulation zur tollen Weltcup-Saison und Platz 7 in der Weltrangliste. Da hat es zu Weihnachten wohl keine Geschenke mehr gebraucht für ein perfektes Jahr….
Vielen Dank! Die Weihnachtstage waren dieses Jahr sehr wertvoll für mich, da ich mir nach dieser langen Saison endlich eine Auszeit nehmen konnte. Ich verbringe sehr gerne Zeit mit meiner Familie und Freundin um wieder Kraft für meine weiteren Reisen zu tanken. 2017 ist mit Sicherheit ein Jahr, das ich nie mehr vergessen werde. Vor einigen Jahren war es nicht mehr als ein Traum mit den weltbesten Surfern an den Start zu gehen, und nun habe ich sie heuer sogar einmal alle hinter mir gelassen!
Ein besonderes Highlight war sicher der Weltcup-Sieg in Sylt. Was war das für ein Gefühl?
Deutschland ist für uns Fahrer immer ein ganz spezieller Event. Sylt ist einer der anspruchsvollsten Kurse und der größte Event auf der Worldtour. Viele vergleichen es auch gerne mit dem Abfahrtsrennen in Kitzbühel. Bisher konnte ich noch nie ein Event gewinnen und dann stehe ich auf Sylt am Podium ganz oben und lass mich von tausenden Deutschsprachigen Zuschauern feiern. Einfach ein unbeschreibliches Gefühl! Ich habe hart für einen Sieg gearbeitet, aber ihn noch nicht jetzt und schon gar nicht in Sylt erwartet. Ich kann es, ehrlich gesagt, noch immer kaum glauben.
Das Ende der alten Saison ist wohl gleichzeitig der Anfang der neuen. Wie bereitet sich ein Windsurfing Profi vor? Was genau trainierst Du?
Leider war die Ruhephase dieses Jahr nur sehr kurz. Eine ganze Saison mit vielen Reisen und Rennen zehrt sehr an der Substanz. Trotzdem will ich mich so früh wie möglich wieder ins Training stürzen. Meine Motivation ist natürlich nach dieser Saison noch weitere gestiegen. Nach Weihnachten habe ich gleich wieder mit dem Fitnesstraining begonnen, das speziell auf mich abgestimmt ist. Großer Fokus liegt für mich dabei auf Gleichgewicht und Koordination, aber auch das Gewicht spielt eine große Rolle. Am Beginn meiner Karriere wog ich rund 75 kg und jetzt kratze ich am 95’er!
Wann geht’s ab aufs Wasser?
Mitte Jänner geht es für mich zwei Monate nach Teneriffa, wo ich mich speziell am Wasser auf die kommende Saison vorbereite. März/April verbringe ich auf Maui, Hawaii, für Produktentwicklung und Fotoshootings, bevor der erste Worldcup in Korea Anfang Mai startet und die Saison bis Mitte Oktober dauert.
Was wird beim Windsurfen körperlich am meisten beansprucht und warum?
Im Windsurfen beansprucht man den ganzen Körper, deswegen versuche ich mit meinem Fitnesstrainer so gut wie möglich jede einzelne Muskelgruppe zu trainieren. Körperspannung ist ein sehr wichtiger Punkt, dennoch darf es an Kraft in Armen und Beinen auch nicht fehlen.
Wie sind die Trainingszyklen? Trainierst Du bestimmte Dinge auch unter der Saison?
Durch meine vielen, weltweiten Reisen finde ich meistens keine Zeit für Besuche im Fitnessstudio. Deswegen habe ich meistens mein TRX – ein portables Workout-Set – dabei, das ich überall benutzen kann um mich körperlich fit zu halten.
Du bist Österreicher – gehört da das Skifahren im Winter auch zum Programm? Inwieweit hilft das auch fürs Windsurfen?
Skisport spielt bei mir eine große Rolle, denn ich bin damit aufgewachsen. Doch leider komme ich immer seltener dazu. Der Profiskisport hat einige Gemeinsamkeiten mit dem Windsurfsport – Körperspannung, Gleichgewicht und Koordination spielen in beiden Sportarten eine große Rolle.
Apropos Österreicher – wie kommt man eigentlich als Alpenländer ausgerechnet zum Windsurfen?
Mein Großvater war ein leidenschaftlicher Windsurfer und ich habe meine Sommerferien immer mit den Großettern am Traunsee verbracht. So hat mich irgendwann das Windsurffieber gepackt. Aktuell kann ich mir ein Leben ohne Windsurfen gar nicht mehr vorstellen!
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