Leserbrief von Arno Wiedergut aus Klagenfurt
"ÖBB aufwachen!"
Die Älteren unter uns werden sich erinnern, als es in ihrer Kindheit so lustig gebimmelt hat, wenn der Schrankenwärter die Bahnschranken herunterließ. Verkehrsteilnehmer und Fußgänger mussten viel Geduld aufbringen, bis endlich der Zug kam und danach der Übergang über die Gleise wieder freigegeben wurde. Die Schranken wurden nämlich lange vor Eintreffen des Zuges heruntergelassen, um solcherart mögliche technische Probleme oder menschliche Fehler weitgehend auszuschalten.
Ab den 1950er-Jahren starb der Beruf des Schrankenwärters aber nach und nach aus, denn die Bahnschranken wurden zunehmend elektronisch bedient. Die Österreichischen Bundesbahnen sind allerdings in der damaligen Zeit stehen geblieben. Auch heute schließen die Schranken, lange – viel zu lange - bevor sich der Zug dem betreffenden Übergang nähert.
So auch am Bahnübergang in Pörtschach. Dort bilden sich Dutzende Male am Tag lange Staus, weil es nach dem Herablassen der Schranken ewig lange dauert, bis endlich der ersehnte Zug auftaucht. Und der Zugsverkehr wird ja immer stärker, das Warten somit immer häufiger.
Somit mein Appell an die ÖBB: „Wacht endlich auf, wir sind nicht mehr in der Nachkriegszeit!“ Sonst wird folgender Dialog nämlich gar nicht zum Lachen sein: „Ich war heute in Pörtschach.“ „Und was hast Du dort gemacht?“ „Beim Bahnschranken gewartet!“
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