Kärntner in Paris berichtet
"Olympia bringt Kinderaugen zum Leuchten"

- Der gebürtige Reinitzer Stefan Santer lebt im Stadtteil La Villette am Canal de l'Ourcq. Im Hintergrund der Pavillion von Slowenien und Mongolien im Park der Nationen. Santer freut sich darauf, die Eröffnung hautnah mitzuerleben.
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Mag. Stephan Fugger
Der gebürtige Kärntner Stefan Santer lebt in Paris und spürt seit Monaten den olympischen Geist. Santer im Gespräch mit MeinBezirk über seine Erwartungen an die österreichischen Sportlerinnen und Sportler, wie er die Eröffnung miterleben wird, welche Bewerbe er sich ansehen wird und wie er die medial geäußerte Kritik an Olympia 2024 in Paris sieht.
PARIS, REIFNITZ/SEE. Der Zufall hat den gebürtigen Reifnitzer Stefan Santer vom Wörthersee an die Seine verschlagen: Seit mehr als drei Jahren lebt er in Paris. "Entweder liebt man oder hasst man Paris, ich für meinen Teil liebe die Stadt", sagt Santer.

- Der gebürtige Reinitzer Stefan Santer lebt im Stadtteil La Villette am Canal de l'Ourcq. Im Hintergrund der Pavillion von Slowenien und Mongolien im Park der Nationen. Santer freut sich darauf, die Eröffnung hautnah mitzuerleben.
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Mitten im Geschehen
An der großen Eröffnung an der Seine hat er nicht teilgenommen. Er hat nämlich den Luxus, am Canal de l'Ourcq zu leben, an dem sogar die olympische Flamme vorbeigekommen ist. Blickt er von seinem Balkon, blickt der Kärntner direkt auf die Pavillons von Ländern wie Frankreich, Slowenien, Kolumbien, Brasilien, Niederlande und Kanada. Auch das Stade de France befindet sich in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung.
"Demokratisierung des Sports"
Santer will es sich nicht nehmen lassen, einige Bewerbe live aus den ersten Reihen mitzuerleben. Besonders freut er sich auf Basketball, Gewichtheben, Volleyball und den Skateboard-Bewerb. "Wir wollen die Atmosphäre an den historischen Stätten erleben und haben bewusst Sportarten gewählt, die man sich nicht jeden Tag ansieht", sagt Santer. Vor einem halben Jahr hat er sich Tickets besorgt. "Die Preise reichen von etwa 24 Euro. Bei populären Sportarten können gute Tickets beispielsweise schon 1.000 Euro und mehr kosten", sagt Santer. Seine Medaillenhoffnung für Österreich: die Rudersportlerin Magda Lobnig aus Völkermarkt.
"Kinderaugen leuchten"
"Viele Karten wurden auch für Schulkinder oder Menschen aus Vierteln, die nicht privilegiert sind, bereitgestellt. Da merkt man die Demokratisierung des Sports. Als die Flamme bei den Schulen und Kindergärten vorbeikommen ist, haben die Augen der Kinder geleuchtet. Das war schön anzusehen". Er hofft, dass durch Paris 2024, die eine oder der andere vom olympischen Gedanken angesteckt werden, um in Zukunft selbst einmal bei den olympischen Spielen anzutreten. Für den Investmentbanker stellt es ein großes Privileg dar, in einer Stadt zu leben, in der die größte Sportveranstaltung der Welt ausgetragen wird. Die Euphorie saugt er seit Monaten auf. Er schätzt, dass er den Spirit Olympia hautnah miterleben darf. "Die geäußerte Kritik muss man in einem Maßstab setzen, es handelt sich um das weltweit größte Sportevent, die ganze Welt blickt nach Paris. Die Metro-Ticketpreise sind in die Höhe geschnellt, auch die Sicherheit hat sich erhöht, damit sichere Spiele gewährleistet sind", sagt Santer..
Soziale Maßnahmen sind gefragt
Im Vorfeld wurde Kritik laut, dass Obdachlose aus der Stadt vertrieben werden würden. "Viele soziale Institutionen haben darauf geachtet, dass ärmere Menschen richtig behandelt werden. Die Institutionen legen aber auch Wert darauf, dass langfristig Maßnahmen gesetzt werden, dass sich die Situation der Menschen in Frankreichs Hauptstadt verbessert", so Santer.
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