Das höchste Plus kommt aus Maria Rain
Gemeinderatswahlen: Besondere Erfolge und persönliche Niederlagen.
(vp). Der Gewinner der Gemeinderatswahlen war die SPÖ und da sticht eine Gemeinde im Bezirk besonders hervor. In Maria Rain holte Franz Ragger mit der SPÖ gleich 30,46 Prozentpunkte mehr als 2009 - das sind 454 Stimmen mehr und damit der höchste Zuwachs in Kärnten. Man darf sich über sechs Mandate mehr und die absolute Mehrheit freuen. "Ich war zwar immer sicher, dass wir gut gearbeitet haben, bin aber trotzdem positiv überrascht", so Ragger. Er will nun alle politischen Kräfte zur Zusammenarbeit einladen, um die Gemeinde "in ein positives, harmonisches Licht zu rücken".
Auch Ebenthals SPÖ zählt zu den Abräumern. Plus 12,87 Prozentpunkte bedeutet 17 Mandate und ebenfalls die absolute Mehrheit, die ja 2009 verloren gegangen war. Felsberger: "Dieser klare Auftrag ist eine unglaubliche Motivation für mich." Felsberger wurde auch als Bürgermeister mit 66,9 Prozent deutlich bestätigt.
FPÖ überholt
Freuen darf sich auch Matthias Köchl. In Krumpendorf gibt es für 16,82 Prozent insgesamt vier Mandate. "Ich bin überglücklich, wir haben sogar die FPÖ überholt - auch bei den Bürgermeisterwahlen", so Köchl. Nun will er das grüne 43-Punkte-Programm für Krumpendorf mit ÖVP und SPÖ besprechen, um zu sehen, wer es mehr mitträgt. "Die Wahrscheinlichkeit für Schwarz-Grün ist aber höher", rechnet er.
Fünf Mandate auf Anhieb
Eine echte Überraschung ist auch Georg Malle mit seiner eigenen Liste gelungen. Der ehemalige ÖVP-Vizebürgermeister erreicht auf Anhieb 20,62 Prozent (fünf Mandate), das zweithöchste Ergebnis im Gemeinderat hinter Ex-Parteikollegen Herbert Gaggl, und als Bürgermeister-Kandidat 25,08 Prozent.
"Ich bin selbst überrascht, habe eigentlich mit nur zwei bis drei Mandaten, dafür aber mit der Stichwahl gerechnet." Er freue sich aber, einen Vize-Bürgermeister stellen zu dürfen. "Und das alles mit 500 Euro Wahlbudget."
"Sehe das locker"
Die Freiheitlichen blieben im Bezirk hinter den Erwartungen zurück. Für Birgit Zemasch, sie trat in die großen Fußstapfen von Adi Stark in Maria Wörth, keine persönliche Niederlage: "Ich sehe das locker. Dass ich nicht vom Stand heraus Bürgermeisterin werde, war klar. Ich habe bei Null angefangen und nun haben wir sechs Jahre Zeit, uns zu beweisen." Auf die 17,22 Prozent für die Partei ist sie stolz. "Das war mir wichtig."
Nicht zu frieden ist Joachim Lueder in Magdalensberg mit 13,57 Prozent. Auf Facebook schreibt er: "Daher werde ich meine Person und die bisherige Gemeindearbeit der internen Diskussion stellen und wenn mir das Vertrauen ausgesprochen wird, die Gemeindearbeit mit einem jungen Freiheitlichen Team neu aufstellen."
Krumpendorf ist Pink
Die Neos schafften es bei ihrem ersten Antritt bei einer Gemeinderatswahl in Krumpendorf in den Gemeinderat (ein Mandat, 5,82 Prozent). Kandidat Franz Bürger ist zufrieden: "Der Einzug war unser Ziel, lieber wäre mir natürlich ein zweites Mandat gewesen." Nun heißt es abwarten, wie die Mehrheiten gebildet werden. "Alle möglichen Konstellationen sind möglich. Es ist offen, ob wir wo dabei sind oder in Opposition gehen", ist Bürger für alles offen.
In Ferlach schafften Neos den Einzug nicht.
Zur Sache: Mandate
SPÖ: Von den Mandaten her wuchs die SPÖ bezirksweit um 23 an. Das kärntenweit höchste Plus verzeichneten die "Roten" in Maria Rain: 30,46 Prozentpunkte mehr bedeutet auch sechs Mandate mehr.
ÖVP: Der Mandatszuwachs bei der ÖVP beträgt zwölf. Hier am stärksten zugelegt haben die Maria Wörther mit einem Plus von 15,24 Prozentpunkten bzw. drei Mandaten.
FPÖ: Nicht zulässig ist ein Vergleich zum Jahr 2009. 2015 kommen die Blauen auf 40 Mandate im Bezirk.
Das BZÖ kam 2009 auf 95 Mandate.
Grüne: Elf Mandate mehr für die Grünen. Jeweils vier Mandate für sie in Krumpendorf (plus drei) und Maria Saal (plus eins).
Sonstige: Für weitere Listen etc. gibt es 65 Mandate.
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