Klagenfurt: Unterwegs in den Innenstadt-Bezirken
Vom besseren Leben in der Altstadt

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Der Alte Platz ist der älteste Bereich der Kärntner Landeshauptstadt. Hier gründete Herzog Bernhard von Spanheim um 1246 eine Siedlung, die schon 1252 das Stadtrecht erhielt. Kern dieser Spanheimer-Stadt war eine langgestreckte Querachse - der heutige Alte Platz. 

Als 1518 Kaiser Maximilian das durch Brand völlig zerstörte Klagenfurt den Landständen (Prälaten und Adel) schenkte, holten sich diese 1544 den aus Lugano stammenden Domenico de Lalio und beauftragten ihn mit dem Ausbau der Stadt zu einer starken Festung. Die planmäßige Erweiterung erfolgte nach „italienischer Manier“, in Form eines nach Westen verschobenen Vierecks und unter Einbeziehung des Alten Platzes, in dieser Zeit Oberer Platz genannt. Diesen Namen erhielt er zur Unterscheidung vom heutigen Neuen Platz, damals „Unterer Platz“.

1961 eröffnete in Klagenfurt die erste Fußgängerzone in Österreich. Vom Arthur-Lemisch-Platz über die Kramergasse bis zur Wiener Gasse fuhren bis zum Jahr 1961 noch tausende Autos. Was heute normal ist, war damals eine Sensation. Die Kramergasse, der Arthur-Lemisch-Platz und die Wiener Gasse wurden autofrei. Heute flaniert man hier gemütlich durch die Klagenfurter Innenstadt. Die Wienergasse ist die Verbindung vom Alten Platz zum Heuplatz.

Hier wurden die am Heuplatz bis zum St. Veiter Ring gelegenen City Arkaden am 28. März 2006 nach eineinhalb Jahren Bauzeit eröffnet. Die City Arkaden sind nach dem Einkaufszentrum Atrio in Villach das flächenmäßig zweitgrößte Einkaufszentrum in Kärnten.

Das Bauvorhaben wurde von Widerstand von Teilen der Bevölkerung und Kaufleuten begleitet, die besonders das Nichtdurchführen einer Umweltverträglichkeitsprüfung und die durch den Bau der City Arkaden eintretende Vernachlässigung der südlichen Innenstadt heftig kritisierten.  Während der Heuplatz, die Wiener Gasse,  der Alte Platz und die Kramergasse durchaus stark frequentiert werden,  prägen leerstehende Geschäftslokale vor allem in der südlichen Innenstadt und auf und entlang der gesamten Bahnhofstraße das Stadtbild. Die Junge Wirtschaft spricht von verpassten Chancen zur Belebung der Innenstadt.  


Innenstadtbelebung

Früher wurden Städte für Menschen gebaut. Zwei Elemente waren dabei entscheidend: Plätze und Straßen. Sie waren auf das menschliche Maß abgestimmt, die Straßen für die Füße und die Plätze für die Augen. Wenn die Menschen den öffentlichen Raum nutzen, fördert das den sozialen Zusammenhalt.  Das Leben, das sich hier abspielt, ist entscheidend für die soziale Gesundheit einer Gesellschaft.  Doch zusammen kommen die vier Innenbezirke nur auf 2853 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024), das heißt nur 2.7 % der Klagenfurter leben in der Innenstadt. Die Innenstadt wird heute durch die Ringstraße, bestehend aus St. Veiter Ring, Völkermarkter Ring, Viktringer Ring und Villacher Ring begrenzt. An Wochenenden wirkt die Innenstadt wie ausgestorben.

Ein Problem ist sicherlich, da folge ich Janko Ferk, der in einem Interview gesagt hat, dass "die Universität Klagenfurt, die Alpe-Adria Universität, nicht in der Mitte der Stadt steht, wie es zuerst angedacht war, sondern in einem Klagenfurter Moor angesiedelt wurde und deshalb eine Verbindung zur Bevölkerung eigentlich nicht gefunden hat, und es gibt bis heute in Klagenfurt kein studentisches Leben wie es in anderen Städten, mag es Graz sein oder Wien, der Fall ist. Wir haben das nicht und das ist für eine Stadt, die eine Universität hat, wirklich schade."

Kommt studentisches Leben in die Innenstadt?

Daher ist das neue angedachte Wohnheim in einem Kloster im Zentrum der Stadt höchst interessant. In der Waaggasse 15, in das Kapuzinerkloster, können heuer noch im Sommer 15 bis 20 Studierende einziehen. Der Innenhof des Kapuzinerklosters hat eine Fläche von 7.200 Quadratmetern und befindet sich in unmittelbarer Nähe der City Arkaden, am Beginn der Bahnhofstraße. An die 150 Wohnungen könnten hier entstehen, sagte Klaus Görtz, der Wirtschaftsleiter der Kapuziner aus Wien. Bis 2030 könnte das neue Studentenheim fertiggebaut sein. Derzeit sind nur sehr wenig Institute und Zentren der AAU in der Innenstadt bzw. in deren unmittelbaren Einzugsbereich angesiedelt, wie das Robert-Musil-Institut für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv in der Bahnhofstraße und das Universitätszentrum für Frauen*- und Geschlechterstudien und Diversität in unmittelbarer Nähe des Rings. 

Gedanken zur Belebung des öffentlichen Raums

"Es gilt", schrieb Udo W. Häberlin in der Zeitschrift dérive N° 51,  "die grundlegenden psychologisch wirksamen Elemente der Planung und Gestaltung zu erkennen. Im Zuge dessen behandelt der Stadtplaner Jan Gehl die Dichotomie öffnen oder abschotten. Es geht um den Kontakt zwischen dem, was in öffentlichen Räumen passiert, und dem, was in angrenzenden Gebäuden vor sich geht. Hierbei ist der Erfahrungsaustausch nicht nur eine Frage von Distanzen, sondern auch von Fenstern und Gardinen. Beispielsweise lässt sich architektonisch zwischen einer wie auch immer designten Fassade oder einer interessanten Werkstatt, belebten Sporthalle, einem Kindergarten und anderem unterscheiden, wenn das Innenleben von Gebäuden durch Transparenz visuell zugänglich wird. Gegenbeispiele, sagt Gehl,  sind Einkaufszentren, die dem Umfeld die Funktionen von öffentlichen Räumen streitig machen und sich nach außen abschotten. Auch die Gegenpole integrieren oder ausgrenzen, einladen oder abweisen sollen die Basis für umsichtiges und bewusstes Planen erklären."

Wichtig ist die Summe der gesamten auf der Straße verbrachten Zeit, wie in der Sonne Ausrasten, Herumspazieren und Spielen. Gehl sagt: "Ich habe sehr früh in meinen Studien herausgefunden, dass die größte Attraktion des Menschen andere Menschen sind. Auf einem Platz suchen wir uns immer die Bänke aus, von denen aus wir auf andere Menschen sehen können." Bänke und Bäume fehlen in der Innenstadt. Unserem Stadtgrün kommt bedingt durch den Klimawandel, immer mehr Bedeutung zu, denn es leistet einen unverkennbaren Beitrag für ein nachhaltiges urbanes Leben.

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