ÖBB-Postbus GmbH: Null Kundenorientierung

ÖBB-Postbus GmbH: Warten auf Godot
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Willersdorf. St.Michael am Zollfeld. Ratzendorf Wieder einmal ein veritabler Skandal durch die ÖBB-Postbus GmbH: Ein Pendlerbus um 07:20 ab St.Veit/Glan Hauptbahnhof war mit einem Defekt ausgefallen. In St.Michael, Willersdorf und Ratzendorf warteten Fahrgäste auf den Bus, der nicht kommen sollte. ÖBB Pressesprecher beschönigt auf Anfrage der Presse - wie schon bei einem schweren Vorfall im Dezember 2009 - den Vorfall. Entschuldigungen bei Kundinnen und Kunden blieb wie schon vor zwei Jahren aus.

Die Wartenden, die allesamt in die Landeshauptstadt fuhren und die in den meisten Fällen um 08.00 Uhr Dienstbeginn haben, wurden nicht informiert. Vorbeifahrende Buslenker, die Funkkontakt mit dem Fahrdienstleiter in der Verkehrsstelle Klagenfurt haben, wurden auch nicht angehalten, die Fahrgäste zu unterrichten. In den Dörfern im Zollfeld (St.Donat, St.Michael, Willersdorf bis runter nach Ratzendorf) hatten viele Kunden bereits die Bushaltestellen verlassen.
Für viele St.Veiter Kunden wären bei rechtzeitiger Benachrichtigung als Alternative der Zug um 7.20 oder plausibler, der um 7.42 nach Klagenfurt, eine Alternative gewesen. So kamen die Fahrgäste, die verzweifelt bis zum nächsten Bus warteten allesamt zu spät zur Arbeit.

Laufend Verspätungen, totale Ausfälle, Heizungsausfall bei Minus 10 Grad

Man erinnert sich noch an den Bus der im Winter bei klirrender Kälte mit defekter Heizung über Hörzendorf und Karnburg in die Landeshauptstadt fuhr. Starke Verspätungen oder Ausfälle gibt es öfters. In keinen dieser Fälle, auch nicht als Fahrgäste bei Minus 10 Grad Celsius in einem fahrenden Kühlschrank nach Klagenfurt gekarrt worden waren, gab es von der ÖBB-Postbus GmbH eine Entschuldigung oder eine Verständigung der Fahrgäste. Zahlreiche Monats- und Jahreskartenbesitzer werden so gut wie überhaupt nicht serviciert. Kundenbindungsaktionen bzw. eine kundenfreundliche Informationspolitik gibt es nicht. Das verantwortliche Management des Unternehmens versagt bei Kundenbindungsmaßnahmen komplett.

ÖBB Pressesprecher zum Vorfall

Der ÖBB Pressesprecher Christoph Posch entschuldigte den Vorfall nach Anfrage der Kärntner Woche: "Es tut uns leid, es gab ein technisches Gebrechen. 15 Minuten später war ein zweiter Linienbus unterwegs, es kam nur zu kurzen Wartezeiten."
Die Sache ist ein wenig komplizierter, als Herr Posch sie darstellt: Der ausgefallene Bus fährt normalerweise um 07:35 in Willersdorf ab und kommt ein paar Minuten vor Acht in der Klagenfurter City an. Der nachfolgende Bus fährt aber erst um 08:00 Uhr in Willersdorf ab. Für viele ist der Arbeitsbeginn eben 08.00 Uhr. Der Unterschied beträgt auch nicht 15 Minuten sondern 25 Minuten.

Posch hat auch im Dezember 2009, als bei Minus 10 Grad Außentemperaturen ein Bus mit defekter Heizung über Hörzendorf und Karnburg nach Klagenfurt fuhr, behauptet, dass die Zusteigenden vom Busfahrer bei jeder Haltestelle informiert wurden, dass die Heizung nicht geht und sie , wenn sie wollten, mit dem nächsten Bus fahren hätten können. Auch unkorrekt - ich saß unmittelbar hinter dem Fahrer - und der hat überhaupt keinen Kunden informiert. Im Gegenteil, erst nach mehrmaliger Nachfrage der Passagiere, warum es im Bus immer kälter wird, gab er zu, dass die Standheizung nicht funktioniert.

Posch soll der Öffentlichkeit die Wahrheit zumuten und sich bei den Kunden entschuldigen und zwar in geeigneter Form und nicht über die Presse und nicht unwahre Behauptungen aufstellen.

Text: Christoph DeNicola & Hannes Leeb

ÖBB-Postbus GmbH: Warten auf Godot
Frierender Fahrgäste, Dezember 2009,  im ÖBB-Postbus über Hörzendorf, Pörtschach am Berg und Karnburg
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