Nach Box-Ansage gegen Gabalier

Mega-Shitstorm für Kärntner Influencer

Die einen lieben ihn, die anderen können ihn überhaupt nicht ausstehen und gewisse Altersgruppen dürften ihn gar nicht kennen: Die Rede ist vom Klagenfurter Influencer Ian Jules. Mit einer Ansage in Richtung des beliebten "Volks Rock 'n' Rollers" Andreas Gabalier sorgte er vergangene Woche auf Social Media allerdings für einen beinahe kollektiven Shitstorm.

KLAGENFURT. Ian Jules ist jemand, der sich wohl selbst gerne den Titel "Provokateur Nummer 1" auf die Visitenkarte drucken lassen würde. Er spielt gekonnt mit den Menschen, startet regelmäßig polarisierende Aktion, die in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden - durch die aber nicht selten auch ein Shitstorm losgetreten wird, der die öffentliche Wahrnehmung noch einmal verstärkt. Der Shitstorm sozusagen als Kalkül.

"Die Stunde der Wahrheit hat geschlagen"

Das neue Rezept von Ian Jules: Man produziere ein Video, lade es hoch und warte dann zurückgelehnt auf die Reaktionen. Doch worum geht es nun überhaupt? Anfangs wird ein Artikel eines unbekannten Online-Mediums eingespielt, in dem Ian Jules auf den Spuren von Andreas Gabalier wandern soll - der Klagenfurter Influencer also zwischen gesteigertem Selbstbewusstsein und Größenwahn. "Die Stunde der Wahrheit hat geschlagen", meint Jules in Richtung des "Volks Rock 'n' Rollers", während das Video mit dem Rocky-Theme untermalt wird.

"Regenbogengott" will Gabalier platt machen

Er, der sich selbst im Video als "Regenbogengott" bezeichnet, wolle im Wörthersee Stadion gegen Gabalier antreten und die Einnahmen spenden. Einen Monat hat der Sänger nun Zeit zu antworten - dass er von der Herausforderung überhaupt Kenntnis nimmt, darf aber getrost bezweifelt werden, auch wenn Jules seine Fans auf Social Media-Plattformen dazu aufrief, Gabalier mehrfach zu verlinken.

Das ominöse Video

@ianjulesxo @andreasgabalier_official vs. ian jules! 🥊 hast du lust drauf? 😄 #ianjules #andreasgabalier #foryou #österreich #austria #kärnten #klagenfurt #steiermark #viral #fürdich ♬ Originalton - ian jesus jules 🌈✝️

"Kärntnertopperl", Troll und Lauch

Einige Medien sprangen auf den Jules-Zug auf und berichteten - mit entsprechenden Reaktionen der User: Mit einem solchen Shitstorm hatte es selbst der die Polarisierung gewohnte Influencer selten zu tun. So wird er als "Zniachtl", Kasperl, "Spast", Troll, Lauch, "Kärntnertopperl", als "lächerlicher Clown" und Idiot bezeichnet. Mitunter kritisierten User auch die Medien, die über die Aktion berichteten: "Dieser Artikel ist ein guter Grund, dieser Seite nicht mehr zu folgen", so eine der Reaktionen.

"Geh heim zu Mama kuscheln"

Mehrere User orten bei Jules eine einfache Inszenierung, um wieder ins Gespräch zu kommen, das habe Gabalier aber nicht nötig . Ein Poster meinte gar, dass eine Annahme Gabaliers ungefähr so wäre, als wenn dieser "dem Verdauten vom Vortag nachtrauern würde". Manche wünschen sich den Kampf tatsächlich, doch nur mit dem Versprechen, dass Jules aufhört zu singen, wenn er verliert. Ein Poster hatte einen besonderen Rat für Jules: "Geh heim zu Mama kuscheln, ist besser." Eine Mutter wiederum musste loswerden, dass man Jules auch gar nicht kennen müsse: "Meine Kids kennen wirklich JEDEN Rapper, weil sie nichts anderes hören, aber von dem haben sie noch nie etwas gehört."

"Gabalier Hände und Füße auf Rücken binden"

Einer glaubte auch den Ausgang des Kampfes, falls er stattfinden sollte, bereits zu kennen: "Gablier boxt den Aufmerksamkeits-Jules so lange, bis er die gleiche Farbe wie seine Jacke hat." Ein anderer sah eine zumindest geringe Chance für Jules, "wenn man dem Gabalier die Hände und Füße auf den Rücken binden würde" - Nachsatz: Aber auch dann wäre die Chance "gering, sehr gering. Eher aber nicht."

Hass im Netz: "Regenbogenboy auf Intensivstation"

Ein User wollte gleich selbst aktiv werden: "Wenn Andreas Gabalier absagt, dann springe ich ein. Dann schicke ich dich wieder über den Regenbogen." Einige wünschten dem Influencer sogar einen Krankenhausaufenthalt nach dem Fight: "Ich hoffe, Gabalier macht es, weil dann ist der Regenbogenboy ein paar Wochen auf der Intensivstation." Es ist nicht das erste Mal, dass Jules sich einem Shitstorm gegenüber sieht, bis zu einem gewissen Grad dürfte er auch absichtlich darauf abzielen. Die Intensität dürfte aber auch ihn überraschen, das Niveau einiger Beiträge sollte die Diskussion über Hass im Netz wieder neu anfachen.