Jugendzentren der Stadt im Fokus
Ein "Point" für Klagenfurts Schüler und kreative Teens

Gesangs- und Instrumentalpädagoge Daniel Amann leitet seit 2015 das Jugendzentrum Point in der Tarviserstraße  | Foto: Polzer
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Das Jugendzentrum Point in der Tarviserstraße ist Anlaufstelle für viele der umliegenden Schüler. Hier können sie sich austauschen, aber auch Projektarbeiten mit dem Team des Point umsetzen.

KLAGENFURT (vep). Seit 2015 leitet der studierte Instrumental- und Gesangspädagoge Daniel Amann das Jugendzentrum Point in der Tarviserstraße. Er hat einen besonderen Bezug dazu, denn als Jugendlicher war er selbst jeden Tag in dem Jugendzentrum, das damals noch beim Benediktinermarkt angesiedelt war. "Das Point war früher eigentlich der Treffpunkt für Jugendliche schlechthin und eine Kulturplattform mit unzähligen Konzerten der jungen Musikszene", erinnert sich Amann.

Das Point ist eine Einrichtung der Diözese Kärnten und wird mit Kirchenbeitragsgeldern finanziert. Heute ist es in der Tarviserstraße Anlaufstelle für viele der umliegenden Schüler, wie etwa aus dem Bachmanngymnasium, aber auch aus anderen Schulen. "Wir versuchen, für die Jugendlichen viel anzubieten, aber eigentlich freuen sich die meisten nach der Schule einfach nur darauf, einen Raum und Ort für sich zu haben, an dem sie sich treffen und miteinander austauschen können", sagt Amann. Natürlich wird da auch Billard, Balanka, Dart, Fußball oder Playstation gespielt, aber auch gemeinsam Gitarre geübt und Jam-Sessions veranstaltet, in der Kreativwerkstätte ausgetobt oder aber auch - für die Schule gelernt. "Wir machen auch viele Projekte mit Schulklassen, wie etwa Rock 4 Angola mit dem Slowenischen Gymnasium. Mit der NMS Hasnerstraße gestalten wir jedes Jahr Geschenke für die Jugendlichen in der Justizanstalt Klagenfurt, als Zeichen, dass sie nicht vergessen werden", erzählt Amann. 

Unterstützer beim Realisieren von Ideen

Zusätzlich werden im Point ganze Schulklassen bei zielgerichteten (Klassen-)Projekten oder Initiativen unterstützt. "Organisation, Bewerbung, allfällige Finanzierung - wir unterstützen und beraten die Schüler oft auf ihrem Projektweg. Das ist unser großer Vorteil: Da wir ein kleines Zentrum sind, können wir sehr flexibel auf die Jugendlichen eingehen", sagt Amann. Und er appelliert: "Deshalb können wir auch einzelne Jugendlichen, die eine gute Idee haben und sie umsetzen wollen, helfen. Jeder, der Support braucht, ist herzlich willkommen bei mir!"

Faires Frühstück und faire Kassa 

Ein großes und besonderes Projekt im Point ist das Faire Frühstück, informiert Amann: "Etwa 20 Termine für verschiedene Schulen haben wir dafür jedes Jahr und geben den Schülern damit Impulse, woher die Lebensmittel kommen und was wir da eigentlich alles konsumieren."
Fair ist im Point auch die Kassa: Die Jugendlichen können hier nachmittags oder auch in Freistunden, wenn einige kommen, Snacks und regionale Getränke konsumieren. Und zahlen so viel, wie sie für fair und richtig erachten. "Das funktioniert mittlerweile ganz gut", schmunzelt Amann. 

Ansprechpartner und Vertrauensperson

Das Point ist für Jugendliche von 12 bis 25 Jahre, jedoch kommen vor allem elf bis 14-Jährige sowie 17-18-Jährige hierher, durchschnittlich 15 bis 20 Jugendliche pro Tag. Und: Es sind vorwiegend Burschen, etwa drei Viertel. "Es ist jeden Tag so schön zu sehen, wenn die Türe aufgeht und fast alle auf einmal hereinkommen und mich anlachen. Weil sie sich auf uns freuen. Die Resonanz der Jugend, so ehrlich und unmittelbar, gibt so viel Antrieb für diesen Job", verrät Amann. Natürlich ist er sowie jedes Jahr ein bis zwei Zivildiener auch Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte der Teenies. Ein großes Thema ist laut Amann dabei der Schuldruck. "Ich glaube, es liegt auch daran, dass wir heute in einer Zeit leben, in der wir ständig von Informationsreizen überflutet werden." Auch er selbst merkt das oft; bürokratische und statische Aufgaben muss Amann als Leiter natürlich ebenso erfüllen. "Und das ist oft Zeit, die ich lieber den Jugendlichen schenken würde." 

"Café-Bar nur für Jugend wäre schön"

Wenn Amann sich etwas wünschen würde, dann wäre das übrigens eine eigene Café-Bar nur für Jugendliche. "Eine mit fairen Preisen. Ein betreuter Bereich, in dem sie sich treffen können und auch zum Beispiel geregelt und begleitet erste Berührungspunkte mit dem Alkohol haben. Denn bei diesem Thema werden Jugendliche völlig alleine gelassen. Wenn es soweit ist, schützt sie keiner oder ermöglicht ihnen eine sanfte Einführung. Und dann kommt es oft zum Vollrausch. Doch man muss sich ja herantasten und schauen, was macht das eigentlich mit meinem Körper", erläutert Amann, der weiß, dass dies ein großes Tabu-Thema ist. Aber gerade deshalb will er dafür eine Lanze brechen, damit Jugendliche auch in diesem Bereich Unterstützung finden.

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