Seit 50 Jahren hält diese Klasse zusammen
Zum 60er aller ehemaligen Schülerinnen unternahm Klasse der HS Waidmannsdorf nun eine Schiffsreise.
KLAGENFURT (vep). Wenn eine gesamte ehemalige Schulklasse seit 50 Jahren den Kontakt aufrecht hält und sich die ehemaligen Absolventinnen regelmäßig treffen, ist das heutzutage schon etwas Besonderes. Wenn aber alle nun 60 geworden sind und dies gemeinsam mit einer ausgedehnten Schiffsreise feiern, ist es umso besonderer. Die "Golden Girls", wie sich einige der Damen – es war damals eine reine Frauenklasse – mit zwinkerndem Auge bezeichnen, haben sich alle vor 50 Jahren in der Hauptschule in Waidmannsdorf, der Theodor-Körnerschule, kennengelernt. "Wir haben uns damals schon gut verstanden und auch wenn sich nach dem Abschluss alles verstreut hat, ist der Kontakt nie ganz abgebrochen", erzählt Erika Erschen.
Schiffsreise zum 60er der ganzen Klasse
Sie hat federführend nun die Schiffsreise organisiert und geplant. "Vergangenes Jahr sind wir draufgekommen, dass heuer jenes Jahr ist, in dem viele und damit dann auch alle der damaligen Klasse 60 Jahre alt werden. Und da mussten wir einfach etwas Besonderes machen." Zunächst war geplant, eine Reise nach Italien zu unternehmen, bis sich dann die Damen entschlossen haben: Wenn, dann g'scheit.
Also hat Erika geplant, organisiert und jedem der Frauen fast ein ganzes Buch, ihr persönlichlicher Reiseführer mit allen selbstorganisierten Ausflügen, in die Hand gedrückt.
Die Schiffsreise, von Genua nach Cannes und Palma über Barcelona, Korsika, Rom und La Spezia wieder zurück, haben die Frauen jetzt im Mai absolviert. "Und jede Menge Spaß gehabt. Wir haben gefeiert, Abenteuer erlebt und viele tolle Gespräche geführt", sagt Erika.
Gemeinsam zum Lindedance und Frühstück
Die tollen Gespräche führt ein enger Kern der gesamten damaligen Klasse häufig, erzählt Erika: "Wir sind ca. 18 Frauen, treffen uns häufig zum Frühstücken, gehen gemeinsam Wandern, ein Teil geht gemeinsam einmal die Woche zum Linedance, ein anderer zum Turnen." Und gegenseitige Hilfe versteht sich von selbst. "Wenn eine von uns die andere anruft, setzt man sich ohne nachzudenken ins Auto und ist sofort für sie da. Egal, um was es geht. Das ist selbstverständlich", sagt Erika.
Ein solcher Zusammenhalt ist in ihren Augen heute sehr selten. "Es ist einfach wichtig, seine Freundschaften auch zu pflegen, dann funktioniert so etwas", verrät Erika. Und das Wichtigste in ihren Augen: "Jeder Mensch ist bei uns gleich viel wert. Es ist doch normal: Einige haben Karriere gemacht, andere vielleicht nicht und dennoch schätzen wir uns alle gleich, alle sind am Boden geblieben." Und mindestens einmal im Jahr schafft die ehemalige Klasse es, tatsächlich fast alle von damals zusammenzutrommeln und gemeinsam etwas zu unternehmen. "Einmal kann halt der nicht, dafür kommt er das nächste Mal, aber es sind fast alle dabei." Nur eine leider nicht mehr, erzählt Erika traurig: "Vor etwa zwei Jahren wurde Jasmina, eine unserer Klassenkameradinnen, völlig unerwartet aus dem Leben gerissen. Fast alle unserer Klasse waren bei der Beerdigung. Dieses Erlebnis hat uns noch mehr bestärkt, den Kontakt nie abreißen zu lassen, wir leben und pflegen ihn seitdem noch viel intensiver als wir es ohnehin schon getan haben."
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