Stromverbrauch war nur geschätzt

- Mariella Trenz ärgert sich über die fehlerhafte Stromabrechnung: Die EKG hat den Zählerstand nur geschätzt
- hochgeladen von Katja Kogler
Mieter zahlten zu viel Stromrechnung. EKG spricht von Fehler und lenkt ein.
INNENSTADT. Mariella Trenz versteht die Welt nicht mehr, als bei ihr vor wenigen Tagen die Jahresstromabrechnung der Energie Klagenfurt GmbH der Stadtwerke Klagenfurt in die Wohnung in der Gabelsbergerstraße 28 flattert. "Ich soll 394,30 Euro nachzahlen, außerdem wurden meine monatlichen Stromkosten von 132 Euro auf 166 Euro angehoben; das sind gleich 34 Euro mehr als noch im Vorjahr", deutet die 58-Jährige auf die Abrechnung.
Zählerstand geschätzt
Nach der genaueren Kontrolle der Abrechnung wird klar: "Der Zählerstand wurde weder von den EKG abgelesen, noch von mir angegeben. In der Serviceabteilung der EKG wurde mir gesagt, dass der Zählerstand geschätzt worden sei", zeigt Trenz voller Ärger, schließlich führe sie ganz genau Buch über die Zählerstände und "mir wurden 4.500 Kilowattstunden zu viel verrechnet."
Weitere Betroffene
Doch dem nicht genug: In der Wohnung darüber lebt Aloisia Taferner. Die ältere Dame hat längst den Überblick über ihre Stromabrechnung verloren und klagt besorgt. "Auch mir wurden fast 3.000 kwh zu viel verrechnet. Niemand hat den Zählerstand kontrolliert - eine reine Schätzung."
Frau Trenz ist besorgt, denn etliche Mieter in dem Wohnhaus und in benachbarten Wohnhäusern in der Bahnhofsstraße klagen über die fehlerhafte Abrechnung. "Viele sparen beim Essen, um sich den Strom leisten zu können, da machen hundert Euro einen großen Unterschied aus", erklärt Trenz und sagt, dass auch weitere Mieter betroffen seien.
Keine Stromfresser
Mariella Trenz hielt die falsche Abrechnung zunächst für nicht möglich und machte sich in ihrem Haushalt auf die Suche nach Stromfressern. "Ich habe ja nicht einmal einen Computer", so Trenz, die seit 30 Jahren in dieser Wohnung lebt und in einem vier Personen-Haushalt nur 10.000 kwh an Strom verbrauchte. "Heute bin ich alleine und brauche fast 7.000 kwh. Das kann doch nicht stimmen", rechnet Trenz vor und zeigt auf die Aufzeichnungen im Keller.
Am meisten ärgert sich Trenz allerdings über das Verhalten der EKG: "Man kann doch nicht einfach den Zählerstand schätzen. Wo gibt es denn so etwas?" Trenz fordert jetzt von der EKG eine neue, korrekte Stromab-rechnung und will eine Erklärung.
Fehler passiert
Hans-Jörg Genser, zuständig für das Feedback-Management der Stadtwerke Klagenfurt, kann den Ärger der betroffenen Parteien verstehen und will sich umgehend um die Neuausstellung der Rechnungen kümmern.
"Es gab Probleme bei der Zusendung der Ablesekarten. Das ist unser Fehler und daher wurden die Zählerstände auch nur geschätzt. Das wird nicht mehr vorkommen", versichert Genser.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.