Vom Winzerglück in der Stadt
In wenigen Tagen ernten die Winzer auf der Seewiese ihre Trauben.
OSTBUCHT. "Das Leben ist kurz, um schlechten Wein zu trinken", lautet das bekannte Sprichwort.
Ganz bestimmt keinen Schluck schlechten Tropfen werden Weinfreunde im nächsten Jahr eingeschenkt bekommen, denn bereits wenige Tage vor der Weinlese 2013 zeichnet sich eines ab: "Die Traubenqualität ist einmalig. Wir rechnen mit einer üppigen Ernte in bester Qualität", erklärt Weinbauer und Obmann des Kärntner Weinbauverbandes Horst Wild.
Auf der Seewiese oberhalb des Strandbades Klagenfurt reifen Sauvignon, Merlot, Zweigelt usw. von acht Kärntner Winzern - in wenigen Tagen geht die Weinlese los. "Jetzt schützen wir die Trauben noch mit Vogelnetzen und messen den Zuckergehalt der Trauben", erklärt Wild. "Wenn die Kerne im Inneren bräunlich werden, ist der richtige Lesezeitpunkt."
Heuer verspätet sich die Ernte aufgrund der kühlen Perioden im Frühling - selbst die Hitze konnte das nur mehr bedingt aufholen.
Zuerst machen sich die Winzer über die Weißweinsorten heran, erst Anfang Oktober beginnt die Weinlese der roten Trauben.
Horst Wild zeigt uns die Reben und macht auch eine erste "Weinprobe": "Sie schmecken bereits süßlich. Noch ist es aber nicht so weit", schmunzelt er und erklärt, dass die heutige Weinernte nichts mehr mit jener aus vergangenen Zeiten zu tun hat, in denen der Wein noch mit den Füßen gepresst wurde.
2.300 Flaschen werden auf den rund zehn Hektar der Seewiese am Ende der Lese abgefüllt .
Sogar die Italiener warten bereits auf das edle Tröpfchen aus dem Norden: "Wir haben im Veneto auch eine Kooperation. Die Winzer dort schätzen unsere Arbeit und mögen unseren Kärntner Wein", freut sich Wild. Der Weinkenner über den schönsten Ernte-Moment: "Wenn beim Pressen Saft herunterrinnt und man den frischen Traubensaft verkosten kann."
Zur Lese
Um den richtigen Lesezeitpunkt zu bestimmen, werden von den Winzern einzelne Beeren verkostet und damit die Fruchtsüße beurteilt.
„Fast alle Winzer verwenden auch ein Refraktometer zur Bestimmung des Zuckergehaltes in den Weinbeeren“, erklärt Wild. Der Weinbauer nimmt auch die „100-Beeren-Probe“ als Verfahren zur Bestimmung des Reifegrades zu Hilfe.
Dabei werden ungefähr 100 Beeren aus unterschiedlichen Bereichen aus dem ganzen Weingarten gesammelt und dann der Teil des Saftes analysiert. Es wird dabei der Zuckergehalt und die Säure bestimmt.
Ein nicht ganz unbedeutendes Reifekriterium ist auch das Aussehen der Kerne. „Erst wenn die Kerne an der Oberfläche teilweise braun werden, ist die physiologische Reife erreicht“, so der Experte.
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