Anti-Corona-Demos
Weil Klagenfurt einfach nicht Dresden werden darf
KLAGENFURT. Seit zwei Monaten starten die Anti-Coronamaßnahmen-Demos samstags vor dem Klagenfurter Stadttheater. Die Freude über diese Demos hält sich beim Intendanten des Klagenfurter Stadttheaters Aron Stiehl in Grenzen. "Pegida nutzt auch die Semper Oper in Dresden als Kulisse. Der Platz vor dem Theater befindet sich im Besitz der Stadt, wir haben daher kein Hausrecht", sagt Stiehl. Das Recht auf Demonstration ist für den Intendanten weiterhin ein wichtiger Teil der Gesellschaft, nur missfällt ihm, dass der Freiheitsbegriff von manchen missbraucht wird und von manchen krude Verschwörungstheorien verbreitet werden. Um ein Zeichen zu setzen, hat das Stadttheater Zitate von Schiller und Goethe im Eingangsbereich angebracht. Die Sätze „Freiheit ist nichts als die Möglichkeit, unter allen Bedingungen das Vernünftige zu tun“ von Johann Wolfgang von Goethe und „Der moralisch gebildete Mensch, und nur dieser, ist ganz frei“ von Friedrich Schiller zieren seit dem Beginn der Demonstrationen den Eingangsbereich.
Auf Augenhöhe begegnen
Stiehl verweist noch einmal mehr darauf, dass ein Theater ein Ort der Förderung der Demokratie sei. "Durch die Kunst lernt man auf Augenhöhe zu diskutieren, das müssen wir wieder lernen. Viele Demonstranten gehen davon aus, dass sie die vermeintlich absolute Wahrheit kennen, die gibt es aber weder da noch dort. Die Pandemie ist jedoch Realität", so Stiehl.
Lachen, weinen, hoffen
Mit den aktuellen Stücken will das Team vom Stadttheater Klagenfurt seine Gäste zum Lachen und zum Weinen verführen. "In Le Nozze de Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart steckt auch viel Hoffnung", sagt Stiehl. Die Oper ist noch bis 4. Jänner 2022 zu sehen. Für die jüngeren Theaterbesucher läuft noch das Musical "Das Dschungelbuch" bis 20. Jänner 2022.
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