Wer macht sich hier zum Affen?

Die Mitglieder einer Klagenfurter Rockband ziehen sich Affenmasken über und spielen Discosound. Was dahinter steckt.

KLAGENFURT. Live aus der grünen Hölle - so lautet das Motto von "B.A.S.F.". Die Abkürzung steht für "BadAss Sound Factory" - und nicht nur der Name ist schräg. Die fünf Bandmitglieder stehen in Affenmasken auf der Bühne - und wer sich die Setliste der Band ansieht, könnte meinen, die Jungs haben versehentlich eine Bravo Hits-CD aus den frühen 90ern aufgelegt.
Wenn die fünf Affen aber lospreschen, gibt es kein Halten mehr: Denn die Kombination aus jahrzehntealten Disco-Hits und den Werkzeugen, die man als Rockband so zur Verfügung hat, ist mehr als nur ein Stimmungsbringer - ganz abgesehen davon, dass sowieso jeder im Publikum die Texte mitsingen kann.

Ernst kommt nicht an
Was hat die Band aber dazu bewegt, von der rockigen Singer-Songwriter-Band auf diese Musikrichtung umzusatteln? "Wir haben festgestellt, dass die ernsten, nachdenklichen Themen, die wir in unserer Hauptband aufgreifen, oft nicht ankommen. Also haben wir beschlossen, einmal das genaue Gegenteil zu machen - nämlich Autodrom-Musik. Eben das, was das Otto Normal-Ohr hört", erklärt Bassist Rock O. Und natürlich werden "Mr. Vain", "Freestyler" oder "No Limit" auch mit der eigenen B.A.S.F.-Note versehen - man soll ruhig hören, dass die fünf Musiker eigentlich Rock machen.

Austauschbar
Hinter dem Auftreten in den Affenmasken verbirgt sich aber auch ein leiser Anflug von Kritik, erklärt Rock O.: "Wir haben schon mit Plattenlabels zusammengearbeitet und haben das Feedback von den Bossen bekommen: 'Tja, das ist halt Rock.' Oder: 'Da müssen wir noch ein paar Veränderungen vornehmen.' Das war der Punkt, wo wir gemerkt haben, dass man als Musiker oft genug ein austauschbarer Affe ist."

"Sehr viel Spaß"
Am Programm sollen nun Gigs stehen, die man als gewöhnliche Rockband nicht bekommen würde: Ob Zeltfeste oder Osterkränzchen. "Natürlich - es mag frustrierend erscheinen, wenn man sieht, dass man bei Konzerten, auf denen man seine eigenen Lieder spielt, nicht so eine gute Stimmung hat, wie jetzt mit BASF", sagt Rock O. Aber: "Wenn die Leute so richtig mitgehen, dann macht uns das so viel Spaß, dass der Frust verschwindet. Denn, jetzt einmal ehrlich: Was ist lustiger, als sich zum Affen zu machen?"

Zur Band

BASF - BadAss Sound Factory
B. Louie - Vocals
Rock O. - Bass
Shaggy - Guitar
Ulu Ulu - Drums
Hong Kong - Guitar
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