Blutige Stadtführungen

Gauner, Ganoven und jausnende Mörder! Austria Guide Susanne Schlager zeigt Interessierten die dunkelste Seite der Lindwurmstadt
War früher wirklich alles besser? „Nein, wenn man sich so anschaut, was in Klagenfurt an grauslichen Morden geschehen ist, sicher nicht“, lacht Susanne Schlager. Der zierlichen und lebensfrohen Klagenfurterin sieht man es auf den ersten Blick nicht an, dass sie als staatlich geprüfte Fremdenführerin (Austria Guide) ein Faible für Mord und Totschlag hat. Sie zeigt Einheimischen und Touristen alle zwei Wochen seit zwei Jahren die dunkelste Seite der sonst so beschaulichen Lindwurmstadt.
Achtung, Mord-Alarm!
Dem KLAGENFURTER hat sie eine exklusive Stadtführung geboten. Nur so viel vorab: Lesen Sie nicht weiter, wenn Sie ein schwaches Nervenkostüm haben! Da ist z.B. die Geschichte des Mörders und Vergewaltigers Erich E., der laut Zeitungsberichten einen Hang zu Schinkenspeck und Cognac gehaben haben soll. In der St. Veiterstraße ist Erich E. in den 70er Jahren nach einer Zechtour mit räuberischer Absicht nach einer Zechtour in eine Wohnung eingestiegen. Dort beraubte er eine betagte Dame, erstickte sie und verging sich anschließend an ihr. Nach diesen gar grauslichen Taten jausnete er seelenruhig neben dem Mordopfer.
„Lebendige“ Führungen
Susanne Schlager bringt als Fremdenführerin akademisches Rüstzeug mit einem abgeschlossenen Kunstgeschichtestudium mit. Ihre Recherchen zu den Schreckenstaten sind penibel recherchiert. Schlager: „Ich habe mich wochenlang in das Zeitschriftenarchiv der Bibliothek der Universität Klagenfurt gesetzt, um dort die grauslichsten Meldungen zu recherchieren.“ In einer roten Mappe trägt Schlager die gesammelten Artikel bei den Führungen mit sich. Bis in das 16. Jahrhundert reichen Schlagers Recherchen zurück. Wenn sie im Zuge ihrer Führung über den Neuen Platz geht, spricht sie über die letzte Hinrichtung, die dort stattgefunden hat. Ein 12-jähriger Bursche mit Hang zum Brandstiften war der Letzte, der im 18. Jahrhundert hier hingerichtet wurde. „Nach meinen Recherchen sehe ich die Stadt mit anderen Augen. Aber keine Angst, ich glaube immer noch an das Gute im Menschen“, sagt Schlager.
„Die schwarze Susi“
Einer der blutigsten „Höhepunkte“ ist wohl der Stöckelschuh-Mord einer Bartänzerin im Jahr 1961, die als „schwarze Susi“ in die Geschichte von Klagenfurt einging. In der Adlergasse gab es nämliche die Tanz- und Revuebar „Adler-Bar“. Die Bartänzerin Susanne M. hat mit einem Stöckelschuh einen zu aufdringlichen Gast erschlagen. Von der Adlergasse geht es dann in die Völkermarkterstraße. Ein Hotel in der Völkermarkterstraße war von dem Vorschlag, dass das Zimmer 24, in dem im Jahr 1987 ein Hotelgast im Drogenrausch den Portier des Hotels ermordet hat, ein Teil der Tatort-Führungen werden sollte, nicht wirklich begeistert.
Diskussionen sind „alter Hut“
Einen Tatort hat Schlager dem KLAGENFURTER zum ersten Mal gezeigt. „Wir haben doch immer wieder die Diskussionen um Alkohol im Lendhafen“, sagt Schlager . Für Schlager ist diese Diskussion ein alter Hut. Der Dichter H.C. Artmann kam 1970 für eine Lesung nach Klagenfurt ins Haus der Jugend. In mehreren Zeitungsartikel wird über ein Gelage im Lendhafen, das eskaliert und mit den Inhaftierung des Dichters endet, berichtet. Ein Artikel trägt die Überschrift „Schlacht am Lendhafen“. Bei diesem Gelage wurde Schallplattenmusik gehört und wohl zu viel getrunken. Drei Polizeistreifen mussten Einrücken, um den aggressiven Mob zu besänftigen. Der damals 49-jährige Dichter wurde daraufhin festgenommen und war fünf Tage in Klagenfurt in Untersuchungshaft.
Schon damals wurde im Lendhafen zu viel getrunken: Susanne Schlager mit dem Zeitungsartikel „Schlacht am Lendhafen“
© KRM 
In diesem Haus in der St. Veiterstraße trank der Mörder nach der Tat Cognac und jausnete Schinkenspeck
@ KRM 

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