Ein privates Projekt hilft Tschetschenen

(emp). Im Rahmen der Deutschkurse an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt kam Siegfried Stupnig, der mit im Team des Vereins Aspis – einer unabhängigen Einrichtung für traumatisierte Menschen –ist, im Jahr 2003 als Lehrender in Kontakt mit Flüchtlingen aus der Region Kaukasus.
Bald erkannte Stupnig den großen Bedarf einer psychosozialen Betreuung der Menschen, die vor Krieg, Hunger und Verfolgung aus Tschetschenien flüchten mussten.

Drei Säulen der Arbeit
Kurzerhand rief er die Initiative „TschetschenInnen in Österreich“ ins Leben. „Der Fokus meiner Arbeit hat sich immer wieder verändert, so standen am Anfang eher die Deutschkurse oder die Gründung einer tschetschenischen Fußballmannschaft in Kärnten im Vordergrund“, erinnert sich Stupnig an die Anfänge zurück.
Heute stützt sich die Flüchtlingsinitiative auf drei Säulen: „An erster Stelle steht die sogenannte psychosoziale Familienbegleitung“, erklärt Stupnig. Diese findet vor allem für tschetschenische Familien in Klagenfurt und Villach statt, aber auch im restlichen Kärnten. „Ich gehe direkt zu den Familien, in den Gesprächen ergeben sich die Punkte, wo meine Integrationshilfe ansetzt“, meint Stupnig. Außerdem wolle er den Menschen ersparen, ständig in die Rolle eines Bittstellers vor Behörden schlüpfen zu müssen.

Lernbetreuung für die Kinder
Die zweite Säule des Projektes ist die Lern- und Sozialbetreuung für tschetschenische Kinder, die Aspis-Praktikanten ehrenamtlich bei den Familien zu Hause durchführen: „Als Dankeschön werden die Praktikanten bei den gastfreundlichen Familien verköstigt.“
Als Drittes hält Stupnig gemeinsam mit Tschetschenen zum Beispiel auf Einladung von Caritas oder der Volkshilfe Seminare für Sozialarbeiter, Psychologen, Lehrer oder Polizisten ab, um Einblicke in die Lebensweise, Geschichte, Werte- und Normvorstellungen der Tschetschenen zu geben.
Selbst war Stupnig noch nie in Tschetschenien, obwohl er von der dortigen Führung schon einmal zu einer Pressereise durchs Land eingeladen worden wäre: „Ich habe abgelehnt, weil ich an keiner Propagandadarstellung der Lage und des Landes durch die dort herrschende Diktatur interessiert bin.“ Sein umfangreiches Wissen über die tschetschenische Kultur bezog er im Lauf der Jahre aus Büchern und tausenden Gesprächen in den tschetschenischen Familien.

Eva-Maria Peham

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