Klosterneuburg: Von der Todeszelle zum Staatsvertrag
Birgit Mosser-Schuöcker schrieb anhand von Postkarten und dem Gästebuch ein Buch über Leopold Figl.
KLOSTERNEUBURG. "Zwei jüngere Familienmitglieder von Leopold Figl kamen auf mich zu und baten mich, einen Dokumentarfilm über ihr berühmtestes Familienmitglied zu drehen. Leider war damals das nötige Geld nicht vorhanden", erklärt die Buchautorin Birgit Mosser-Schuöcker, wie es zu dem, im Jubiläumsjahr veröffentlichten, Buch kam.
Anhand von geschichtlichen Fakten, Zeitzeugen wie seiner Sekretärin, dem Familiengästebuch, wo Figl öfter seine Erlebnisse dokumentierte, und Postkarten aus dem Konzentrationslager sowie der Todeszelle schrieb die zweifache Mutter diese Dokumentation: "Das Buch ist auf zwei Teile aufgeteilt. In einem Teil werden Erlebnisse aus Figls Sicht erzählt, im zweiten Teil ist es ein Sachbuch. So bleibt es für den Leser spannend."
Dabei wählte sie kurz vor der Veröffentlichung einen riskanten Weg: Bevor das Buch in Druck ging, ließ sie es der Tochter Figls, Anneliese, noch einmal durchlesen. "Mein erster Gedanke nach der Übergabe war: 'Oh Gott, was wenn es ihr nicht gefällt?'", sagt die Drehbuchschreiberin. Wenig später kam ein Anruf von Anneliese Figl. Ihr gefällt die Erzählweise des Buches. "Da fiel mir ein Stein vom Herzen", sagt sie erlösend.
Nicht nur Kritiker und die Familie Figls ist von "Leopold Figl: Der Glaube an Österreich" begeistert. Auch ihr Sohn Nils ist begeisterter Fan von ihren Büchern und hat auch schon ganz konkrete Zukunftspläne. "Er betont immer wieder, dass er eines Tages in meine Fußstapfen treten will. Das macht mich schon stolz", erzählt sie abschließend.
ZUR SACHE
Leopold Figl war ein Politiker der Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Von 1945 bis 1953 war er der erste Bundeskanzler Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Außenminister war er danach an den Verhandlungen zum Österreichischen Staatsvertrag beteiligt, den er 1955 für Österreich unterzeichnete.
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