100 Jahre Niederösterreich
Niederösterreichs erstes eigenes Geld
Mit Beginn der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts gab es einen großen Mangel an staatlichen Münzen. Als Ersatz wurden Not-Geldscheine in Umlauf gebracht.
KIERLING / NÖ. Die Ausgabe von Notgeld wurde im November 1918 vom Staatsamt für Finanzen unter Einhaltung von Regeln und Formvorschriften erlaubt.
So musste ein Beschluss zuständiger Gremien gefasst werden, der wesentliche Bedingungen für die Ausgabe des Notgeldes enthalten musste.
Die Kassenscheine des Landes Niederösterreich wurden aufgrund des Landtagsbeschlusses vom 29. April 1920 im Gesamtbetrag von 3 Millionen Kronen ausgegeben. Unterschrieben wurde der Beschluss auf den Scheinen vom Landeshauptmann, seinem Stellvertreter und dem Finanzreferenten. Die Gültigkeit des Notgeldes war sehr begrenzt, ein Umtausch auf „Normalgeld“ verpflichtend vorgeschrieben.
Die Ausgabe von Notgeldscheinen gab vielen Künstlern die Möglichkeit, diese zu gestalten. Darüber hinaus bieten sie durch die Bilder von Ortsansichten, Sehenswürdigkeiten, Natur und Bräuchen einen Streifzug durch das historische Österreich.
Das Land Niederösterreich legte Notgeldscheine im Wert von 10, 20 und 50 Heller auf. Es gab 2 Auflagen mit. zahllosen Varianten, an denen sich Sammler erfreuen können.
Als einzige Gemeinde im heutigen Umkreis von Klosterneuburg gab Kritzendorf Kassen-Hilfsscheine mit 10, 20 und 50 Heller mit 3 Varianten aus. Die Scheine wurden auf Gemeindebeschluss im Mai 1920 ausgegeben. Unterschrieben wurden sie vom Bürgermeister, dem Vize-Bürgermeister und einem Gemeinderat.
Die in vergrößertem Format ausgestellten Notgeldscheine kann man beim Museumsstand am Sonntag, den 26.6.2022 im Rahmen der Veranstaltung „100 Jahre Niederösterreich“ am Stiftsplatz bewundern.
Quelle: Katalog des österreichischen Notgeldes 1914-1924.
Johann Kodnar, Norbert Künstner. Im Eigenverlag 2017.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.