"Die österreichische Flagge gehisst zu sehen wäre eine Ehre"
Die Kanutin Corinna Kuhnle fährt ab 30. Juli um Gold bei den Olympischen Sommerspielen in London - davor beantwortete sie noch die Fragen der Bezirksblätter.
Guten Tag. Danke für das Gespräch. Wie verlief die Vorbereitung?
Es verläuft nach Plan. Ich habe fast alle Trainingsperioden in London, die zur Verfügung gestellt worden wahrgenommen, aber trotzdem alle Weltcupbewerbe auch bestritten. Dort war das Hauptaugenmerk auf die Trainingseinheiten auf verschiedenen Strecken gelegt und weniger auf die Platzierung bei den Wettkämpfen.
Wie war ihr Plan? Haben Sie im Vergleich zum üblichen Programm etwas verändert?
Es ist alles gleich wie sonst. Etwas zu verändern oder anders zu machen scheint ein Fehler, den ich versuche zu vermeiden.
Welche Chancen rechnen Sie sich nun bei aus?
Offensichtlich sind meine Chancen auf eine Topplatzierung nicht abzustreiten. Man muss sich aber in meinem Sport immer bewusst sein, dass in so einem Wettkampf alles passieren kann. Man muss von Start bis Ziel voll konzentriert sein und darf sich keine Fehler leisten. Eine Berührung einer Torstange kann da schon den Unterschied zwischen dem Sieg und einer Platzierung jenseits der Medaillenränge ausmachen.
Wer könnte ihnen da am ehesten gefährlich werden? Wen schätzen sie als ihre härtesten Konkurrentinnen ein?
Die slowakische Ex-Weltmeisterin von 2006 Jana Dukatova und die spanische Maiallen Chourraut sind beides sehr gute Sportlerinnen und haben schon oft bewiesen, dass sie das Zeug zu guten Wettkämpfen haben.
Nichtsdestotrotz, was ist ihr persönliches Ziel in London?
Mein Ziel ist es mit meiner Leistung zufrieden über die Ziellinie zu fahren. Wenn mir das gelingt, dann habe ich alles gemacht, was ich konnte. Die Leistung der Anderen und demnach welche Platzierung dabei rausschaut, kann ich nicht beeinflussen. Ich konzentriere mich auf meine Leistung und das was in meiner Hand liegt.
Was würde es für sie bedeuten, wenn es ihnen gelingt eine Medaille, vielleicht sogar Gold zu gewinnen?
Es würde mich stolz machen eine Olympiamedaille zu gewinnen und mich für mein Training und meinen Einsatz belohnen. Es wäre eine Ehre die Österreichische Flagge unter den fünf Ringen gehisst zu sehen.
Hat die olympische Strecke in London etwas Besonderes?
Sie ist physisch aber auch technisch sehr anspruchsvoll. Das Wasser ist gechlort, also fühlt es sich fast so an wie in einem Schwimmbecken-das ist etwas, das es sonst nicht gibt.
Wie sind sie generell zum Kajak Slalom gekommen? Was begeistert Sie? Was treibt Sie an?
Ich bin in Höflein an der Donau aufgewachsen und da bei den Naturfreunden Höflein zum Kanusport gekommen. Das Slalomfahren war immer schon meine Lieblingsdisziplin zwischen den Kanusportarten. Die Begeisterung liegt in der Vielseitigkeit und Abwechslung in Training und Wettkampf. Auch wenn man den gleichen Kurs öfter befährt muss man doch jedes mal neu auf die Strömungen reagieren oder Kleinigkeiten verändern. Da wird es nie Langweilig und man ist immer gefordert.
Was würden sie als ihre größte Stärke bezeichnen?
Die Willensstärke hart zu trainieren um meinen Zielen näher zu kommen und die Wettkämpfe nicht allzu wichtig zu nehmen.
Danke für das Gespräch und viel Erfolg bei den Spielen!
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