Ein Tag als Hufschmied
Redakteurin Caroline Szarka begleitete Hufschmied Stephan Hager durch seinen Berufsalltag.
KIERLING. Mittendrin statt nur dabei: Bezirksblätter-Redakteure legen Laptop, Block und Schreibstift künftig kurzzeitig nieder und schnuppern für einen Tag in unterschätzte, außergewöhnliche oder besondere Tätigkeiten in der Region. In diesem Teil der Serie "Ein Tag als..." begleitete Redakteurin Caroline Szarka den selbstständigen Hufschmied Stephan Hager bei seiner täglichen Arbeit.
Braves Pferd, viel zu tun
Angekommen in Kierling bei Günther Krug wird zurerst Bock, Feilen, Hufmesser ausgepackt und die Leder-Schürze angezogen. "Das sind eigentlich ganz brave Pferde", erklärt Hager der Redakteurin. Nach einer kurzen Streicheleinheit zur Begrüßung geht es auch schon los. Am Plan steht: Hufstellung begutachten, Hufstrahl und -sohle kürzen und schön raspeln. Was einfach klingt, brachte Szarka zum Schweißausbruch, denn es ist nicht nur Kraft sondern auch das "Über-Kopf"-arbeiten gefragt. Während das Hufstrahl kürzen und raspeln gut funktionierte, wurde das Hufsohle kürzen der Redakteurin zum Verhängnis, denn dafür hatte sie zu wenig Kraft und so sprang zwischendurch der Profi ein.
Beziehung zum Kunden
Nachdem die beiden Pferde wieder schöne Hufe hatten, wurden sie mit getrocknetem Brot für ihre Geduld belohnt. Die persönliche Beziehung zu den Pferden ist Hager ein großes Anliegen, wofür er sich auch die nötige Zeit nimmt.
"Man muss schon sehr präzise arbeiten und vor allem braucht man viel Gefühl. Nicht jedes Pferd ist brav und vor allem nicht jeder Huf ist gleich – das sind Erfahrungswerte, welche man bei der Ausbildung nicht erlernen kann", meint der 30-Jährige und erzählt: "Natürlich hat mein Beruf ein hohes Gefährdungspotential, immerhin ist ein Pferd ein Fluchttier und hat bei weitem mehr Gewicht und Kraft als ein Mensch, dennoch würde ich meine Arbeit nicht mehr eintauschen." Doch wie zufrieden war Stephan Hager mit der Redakteurin? "Ich war sehr zufrieden, sie war auch gelehrig – nur an der Kraft hat es ein wenig gemangelt", lacht der Hufschmied.
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