Langenzersdorfer protestieren
120 Unterschriften für "Klausgraben-Brücke" gesammelt
Als es die "Brücke" über den Klausgraben noch gab, brauchte man von der Alag-Siedlung ins benachbarte Einkaufszentrum etwa zehn Minuten. Jetzt ist der Weg vor allem für ältere Menschen, die etwa ins Ärztezentrum wollen, beschwerlich und dauert mitunter eine gute Stunde.
BEZIRK KORNEUBURG | LANGENZERSDORF. Als es die "Brücke" über den Klausgraben noch gab, brauchte man von der Alag-Siedlung ins benachbarte Einkaufszentrum C21 etwa zehn Minuten. Jetzt ist der Weg vor allem für ältere Menschen, die etwa ins Ärztezentrum wollen, beschwerlich. "Für uns war die Brücke ein Segen, in kürzester Zeit waren wir im C21, wo es eine Apotheke, ein Ärztezentrum und auch Nahversorger gibt", erzählt Friederike Vanc. Zuerst von einer Krebserkrankung betroffen, kämpft sie jetzt gegen einen Gehirntumor. Lange Strecken zu gehen, ist nicht mehr möglich. "Wenn ich jetzt ins Ärztezentrum muss, was für mich ja sehr wichtig ist, muss ich mit dem Auto gefahren werden. Zu Fuß würde ich den Weg nicht mehr schaffen."
Zur Vorgeschichte
Als damals das C21 gebaut wurde, setzte sich Friederike Vanc mit dem Chef des Einkaufszentrums in Verbindung. "Er war sofort bereit, uns die Brücke über den Klausgraben zu errichten und er hat auch die Kosten dafür übernommen." Dann hat sich eine Anrainerin beschwert, die über die Brücke gehenden Menschen können ihr ins Wohnzimmer schauen. Auch da ist der C21-Chef aktiv geworden. "Er hat ihr angeboten, ihr 500 Euro für die Errichtung einer Hecke oder Sichtwand zu geben", weiß Friederike Vanc.
Als dann von der Gemeinde die Straße saniert wurde, wurde die Brücke abgebaut, mit dem Versprechen, sie nachher wieder zu errichten. Nur das passierte bis heute nicht.
"Lange Zeit ist die Brücke, ein Art Treppengestell, in der Wiese gelegen. Seit kurzem ist sie ganz weg und der Bürgermeister findet immer neue Ausreden, warum man sie nicht mehr installiert", ist auch Wolfgang Motz, SPÖ-Vorsitzender von Langenzersdorf, verärgert. Er hat sich dem Problem nun angenommen und will den Anrainern der Alag-Siedlung helfen. "Ich erwarte mir, dass das Problem Ende Jänner gelöst ist."
Gefährliche Situation
Schon 120 Unterschriften hat man für die Errichtung der Brücke gesammelt. "Zudem ist es dort sehr gefährlich", erzählt Vanc. Schon oft habe sie beobachtet, dass etwa Schulkinder über die Mauer zum Klausgraben klettern und dann über die Böschung hinunter schlittern.
Rechtliches Problem
Das Problem mit der "Klausgraben-Brücke" sei rechtlicher Natur, erklärt Bürgermeister Andreas Arbesser. Zum einen fehle es an notwendigen Genehmigungen und auch die räumliche Situation sei schwierig. "Wir haben auf der Seite der Siedlung das Problem, dass eine Brücken- oder Treppenkonstruktion in den Umkehrplatz hinein ragen würde. Technische Vorgaben können hier nicht eingehalten werden. Und auch notwendige Genehmigungen, da die Brücke ja Langenzersdorfer und Wiener Gemeindegebiet betreffen würde, fehlen."
Bürgermeister Arbesser verspricht jedoch, sich der Angelegenheit noch einmal anzunehmen und zu prüfen, ob und wie ein Übergang von der Alag-Siedlung ins Einkaufszentrum C21 möglich wäre.
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